Samstag, 4. Mai 2019

Märchenhaft durch den Mai ~ "Der tote Prinz" von Katherina Ushachov

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Heute stelle ich euch ein weiteres Märchen von Katherina Ushachov vor.

"Der tote Prinz" ist eine Adaption zum Lieblingsmärchen der Autorin, "Die tote Prinzessin" (eigentlich "Das Märchen von der toten Prinzessin und den sieben Recken"). Dies ist die russische Variante von Schneewittchen, die allerdings viele Abweichungen zu unserem Märchen aufweist:
Bild: Pixabay

- Schneewittchen wird nicht als solches bezeichnet, sondern ist eine namenlose Prinzessin.
- Statt zu sieben Zwergen flüchtet sie zu sieben Rittern. Dort fehlen die Episoden mit dem geschnürten Mieder und dem vergifteten Kamm. Die Ritter gehen auf die Jagd statt in ein Bergwerk und würden das Mädchen gerne selbst ehelichen, geben sich aber mit ihrer Freundschaft zufrieden.
- Im Wald soll das Mädchen statt von einem Jäger von einer Kammerfrau getötet werden; der Mordanschlag im Haus der Ritter wird von ihr im Auftrag der Königin als Wiedergutmachung für ihren Betrug beim ersten Mordauftrag verübt.
- Die Heldin ist mit dem Prinzen, der sie am Ende rettet, bereits aus der Zeit im Königsschloss verlobt.
- Die böse Königin stirbt vor Gram, schon wieder nicht die Schönste zu sein.

Allerdings spielt die Adaption in der Zukunft, in einem zentralafrikanischen Setting:

Nach einem nuklearen Winter sind weite Teile der Erde unbewohnbar, ein Großteil des Wissens zerstört. Die Menschheit hat als neue Nahrungsquelle die Insekten für sich entdeckt – und als Quelle für den Wohlstand die einzige Ressource, die ihnen nach der allumfassenden Verseuchung noch bleibt. Müll.
Wo einst Millionenstädte blühten, gibt es nur noch die Festungen der Warladys. Frauen, die jeweils eine kleine Region unter Kontrolle halten. Felix erfährt durch einen Zufall, dass er ein wunderschöner Mann ist – und da Schönheit in einer von kriegerischen Frauen dominierten Welt das einzige Kapital ist, das ein Mann haben kann instrumentalisiert er sie, um ein Stück vom Kuchen zu bekommen.

Es handelt sich um eine Adaption, bei der die Geschlechterrollen umgedreht wurden. Aus der toten Prinzessin wird der Prinz, aus der bösen Stiefmutter der böse Stiefvater. 

Die Aussage der Autorin Katherina Ushachov: "Es hat unglaublichen Spaß gemacht, diese Geschichte zu schreiben."


Und darum geht es:

Ein toter Jüngling.
Ein sprechender Spiegel.
Eine zerstörte Erde.
Verseuchte Luft, haushohe Müllberge und rivalisierende Warladys, von denen eine ihre Mutter ist: Das ist Elessas Welt. Jeder Schritt draußen kann den Tod bedeuten. Dennoch verlässt sie den Schutz des heimischen Palastes auf der Suche nach dem Mann, den sie eigentlich nie heiraten wollte. Die Alternative zu Dario jedoch, sein Stiefvater, wäre weit schlimmer. Der erschlich sich durch Mord seinen Platz als heimlicher Herrscher der rivalisierenden Familie und bedroht nun auch Elessas Heimat. Um ihm zu entgehen, folgt Elessa der einzigen Spur, die sie hat: den Worten eines mechanischen Spielzeugs aus längst vergangener Zeit.
Ist Dario wirklich tot und damit das nächste Opfer des ruchlosen Stiefvaters, oder steckt wirklich Hoffnung in diesem einen Wort, das die Maschine für Elessa hat?

Als nächstes entführe ich euch am 06.05.2019 in die Welt von "Sternmarie", dem Debüt der Autorin Jenny Völker

1 Kommentar:

  1. Hallo und guten Tag,

    neuer Tag und ein 2.Märchen der Autorin Katherina Ushachov das mir doch gar unbekannt war. Deshalb herzlichen Dank für das Vorstellen.

    Gerne gemerkt..schönen Sonntag..LG..Karin..

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