Rezension zu
„Ikarus fliegt“
von Sally Christie
Cover: Aladin Verlag |
Buchdetails
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 31.08.2017
Aktuelle Ausgabe : 31.08.2017
Verlag : Aladin Verlag
ISBN: 9783848920891
Fester Einband 240 Seiten
Sprache: Deutsch
Inhalt:
Alex Meadows will in der Schule nur eines: bloß nicht auffallen. Lieber wegducken, aus dem Weg gehen und immer schön mitmachen. Nur nicht zur Zielscheibe von Alan und seiner Gang werden! Alex’ Nachbar David, genannt Bogsy, ist von Alan bereits als Opfer auserkoren worden. Und dieses Schicksal will Alex sich unbedingt ersparen. Doch dann erreicht ihn und seine Klassenkameraden eine geheimnisvolle Botschaft: »Ein Junge wird fliegen!« Und schnell steht fest: Alex muss seine sichere Deckung aufgeben und Stellung beziehen.
Meine Meinung:
Der Schreibstil ist einfach und schlicht, altersgerecht und gut zu lesen. Er ist abwechslungsreich und den Situationen angepasst, weshalb er sich manchmal auch etwas stockend liest. Dennoch umgibt die Geschichte eine Leichtigkeit, die so gar nicht richtig zum Thema passen will.
Die Geschichte hat mir gut gefallen. Eine Geschichte über Freundschaft, Alleinsein, Einsamkeit, Angepasstsein, Ausgrenzung, Gruppenzwang, Hierarchien in der Schulgemeinschaft und das Wegsehen. Außerdem liegt dem Ganzen ein sehr ernstes Thema, ein dramatischer Hintergrund zugrunde. Hierüber möchte ich aber nicht mehr sagen. Nach und nach wird Licht auf die Situation geworfen, wobei der erwachsene Leser recht schnell hinter Bogsys Gedanken und Vorhaben blickt. Aber auch leichte und lockere Momente hellen die Stimmung auf.
Schön fand ich auch die Beziehung, die Alex zu Maisie, seiner ehemaligen, alten Nachbarin hat, die jetzt im Heim wohnt. Dieser Kontrast jung - alt wurde sehr plastisch geschildert. Die beiden zehren gleichfalls von dieser Beziehung, geben und nehmen, unterstützen, helfen und geben Rat und genau das fand ich unglaublich schön.
Über die Charaktere möchte ich gar nicht viel verraten. Alex hätte ich manchmal gerne kräftig geschüttelt und ihn in eine andere Richtung geschubst. Langsam nähert er sich Bogsy an, sie verbringen die Nachmittage miteinander und werden zu so etwas wie Freunde. Dennoch fällt es ihm unheimlich schwer den letzten Schritt zu gehen, nicht mehr wegzusehen und zu seinem Freund zu stehen. Dennoch lernt er viel aus diesen Situationen, aber auch die Veränderung dauert seine Zeit und die Angst will überwunden werden.
Das Buch hat mir gut gefallen, es ist lehrreich und trotz des ernsten Themas leicht. Aber ob die Altersempfehlung ab 12 Jahren passend ist, bezweifle ich. Meine Tochter ist fast 13 und ich glaube nicht, dass sie dieses Buch fesseln würde, alleine von der Ernsthaftigkeit her. Aber auch hier unterscheiden sich die Geschmäcker und Vorlieben.
Fazit:
Ein Jugendbuch mit ernstem Thema, das nachdenklich stimmt und dennoch leicht und locker zu lesen ist. Leseempfehlung.
★★★★☆
4 von 5 Sternen