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Rezension zu
„Der Axolotlkönig“
von Sylvia Rieß
Buchdetails
ISBN: 9783961114962
Sprache: Deutsch
Flexibler Einband 308 Seiten
Verlag: Nova MD
Erscheinungsdatum: 02.03.2018
Teil 1 der Reihe "Märchenspinnerei"
Inhalt:
Eine Träne im Wasser. Ein Splitter im Herzen. Ein verwunschener Prinz. Als der Spiegel ihrer Großmutter zerbricht, verliert Leonie mit der Erinnerung an sie auch den letzten Halt in ihrem Leben. In der Schule nur als Brillenschlange gehänselt und verlacht, hat sie längst aufgegeben dazugehören zu wollen. Ihr bleibt nur eine Möglichkeit, mit allem fertig zu werden. Eine beschissene Möglichkeit, wie Fynn meint. Nur kann er ihr gerade keinen guten Rat geben, weiß er ja selbst nicht einmal, warum er sich in Leonies Aquarium wiederfindet. Nur noch 20 cm groß mit glitschiger, kupferfarbener Haut und seltsamen Wucherungen dort, wo eigentlich sein Hals sein sollte, werden die zehn Quadratmeter ihres Zimmers seine neue Welt. Bevor er das Rätsel seiner Verwandlung allerdings lüften kann, enthüllt eine blutige Scherbe ihm Leonies bitteres Geheimnis. Nun hat er die Wahl: Will er weiter in Selbstmitleid baden, oder wird er die helfende Hand, die Leonie braucht?
Meine Meinung:
Der Schreibstil ist locker und leicht, jugendlich und modern, dennoch vermittelt sie den nötigen Ernst. Die Geschichte liest sich sehr schnell und flüssig. Es fiel mir schwer das Buch zur Seite zu legen, die Seiten sind nur so dahin geflogen.
Dieser erste Teil der Märchenspinnerei erzählt eine leicht düstere und nachdenkliche Adaption vom Froschkönig und der Schneekönigin, der dennoch zwischendurch auch wirklich süß, witzig und unterhaltsam ist. Dennoch schweben ernste Themen über der Geschichte. Mobbing in der Schule, Cybermobbing und die daraus resultierenden Folgen für den Betroffenen, Depression und selbstverletzendes Verhalten werden thematisiert - wie ich finde wichtige Probleme und Themenfelder, die offen besprochen gehören. In den Zeiten der sozialen Netzwerke ist es noch leichter Grenzen zu überschreiten und sich gegen einzelne Jugendliche zu wenden, sie fertig zu machen und sie bis an ihre eigenen Grenzen zu treiben.
Der Schulalltag, das Leben von Leonie wird sehr authentisch dargestellt. In der heutigen Zeit durchaus möglich und überhaupt nicht abwegig, leider Gang und Gebe. Die typischen Charaktere sind vertreten und auch wenn sie zuerst stereotyp wirken, passen sie in diesen Alltag perfekt hinein.
Mir hat die Handlung sehr gut gefallen. Ich habe mit Leonie gefiebert und gehofft, dass sie einen Weg aus ihrem Lebensdrama herausfindet. Einfach schlimm und schrecklich, aber eben auch realistisch. Dazu die Märchenelemente, die sofort erkennbar sind, aber dennoch ihre eigene Geschichte erzählen und sich von den Originalmärchen abheben. Der Froschkönig und die Schneekönigin harmonieren auf einzigartige Weise miteinander und bieten mit dem ernsten Hintergrund eine fantastische und lehrreiche Mischung, die fesselt und mitreißt.
Eine wichtige und interessante Märchenadaption, lehrreich und dennoch amüsant und frisch, die mir eine spannende und fesselnde Lesezeit beschert hat. Ich bin begeistert!
Fazit:
Eine etwas düstere Märchenadaption mit wichtigen und ernsten Themen, die trotzdem unterhaltsam, und vor allem lehrreich ist. Absolute Leseempfehlung!
★★★★★
5 von 5 Sternen
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