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Ganz so märchenhaft geht es heute nicht zu, eher blutig und bissig. Denn ich stelle euch eine ganz besondere Geschichte vor, ein Vampirmärchen. Eigentlich würde ich ja sagen, Märchen und Vampir passt nicht so wirklich zusammen. Nun, da ich aber "Im Schatten der Nacht" von Vanessa Carduie gelesen habe, bin ich anderer Meinung.
Was ist ein Vampir?
Ein Vampir ist eine blutsaugende Nachtgestalt. Es handelt sich meistens um einen wiederbelebten menschlichen Leichnam, der sich von menschlichem oder tierischem Blut ernährt und – je nach Kultur und Mythos – mit verschiedenen übernatürlichen Kräften ausgestattet ist.
Es gibt kaum ein Wesen, um das sich so viele Mythen und Legenden ranken wie um den Vampir. Der Vampir ist unsterblich. Ein Untoter Blutsauger. Bram Stokers Roman "Dracula" von 1897 prägt bis heute unsere Vorstellung von Vampiren.
Bild: Pixabay |
Der Anfang des Vampirmythos begann nicht mit "Dracula". In nahezu allen Kulturkreisen der Erde finden sich seit frühester Zeit ähnliche oder mit dem Vampir verwandte Vorstellungen. Auch in den Mythen und Sagen Asiens, Afrikas und Südamerikas ist die Angst vor blutsaugenden Ungeheuern und Geistern zu finden. Der Legende nach schlug die indische Göttin Kali einem unbesiegbaren Dämon den Kopf ab und trank dessen Blut.
Der Vampirologe und Mythenforscher Hans Meurer erklärt: "Der antike Volksglaube kannte eine große Zahl blutrünstiger Ungeheuer. Neben der Göttin Kali, die durchaus vampirische Züge hatte, hatte zum Beispiel auch bei den Azteken Blut einen großen Wert. Einzig Blut galt als angemessene Nahrung für ihre Götter".
Auch in Europa gab es Mythen und Legenden um Dämonen, die Ähnlichkeiten mit dem Vampir aufwiesen. Den meisten fehlte aber die entscheidende Vampireigenschaft: Sie tranken kein Blut. Erst später übernahmen die europäischen Dämonen die Eigenschaften des orientalisch-antiken Blutsaugers und vermischten sich.
Seit dem 18. Jahrhundert verbreitete sich der Vampirmythos vom Balkan aus nach ganz Europa. Im Volksglauben musste ein Vampir nicht unbedingt ein Blutsauger sein. Allerdings wurde genau dieses Bild später vor allem durch Literatur und Film geprägt und gefestigt.
Was macht einen Vampir aus?
Vampire sind Untote, lebende Tote, deren Hauptanliegen das Blutsaugen ist. Ihre Energie und Leben holen sich die Vampire durch das Blut von den Lebenden.
Vampire sind Untote, lebende Tote, deren Hauptanliegen das Blutsaugen ist. Ihre Energie und Leben holen sich die Vampire durch das Blut von den Lebenden.
Sie haben außergewöhnliche und übernatürliche Eigenschaften. Viele häufen sich, manche sind unterschiedlich und treten in verschiedenen Zusammenstellungen auf.
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Vampire können oft senkrecht Wände hinaufgehen, sich unsichtbar machen oder sich in andere Gestalten wie Fledermäuse oder Wölfe verwandeln. Sie vermeiden das Tageslicht. Sie schlafen tagsüber in Särgen oder dunklen Räumen, sind nachts aktiv und gehen auf Nahrungssuche. Vampire sind extrem stark und können nicht auf natürlichem Weg sterben.
Heute werden Vampire meist als Schattenwesen dargestellt, die die Sonne meiden. Fällt Sonnenlicht auf einen Vampir, zerfällt er der Legende nach zu Staub. Auch Feuer oder ein Holzpflock, der ihm mitten durch das Herz gestoßen wird, tötet den Vampir. Zur Abwehr zählen vor allem Knoblauch und religiöse Utensilien wie Kreuze oder Weihwasser.
Allerdings man bedenken, dass die vampirischen Eigenschaften variieren und somit auch die Mittel in zu Töten. Am sichersten ist man zu Hause. Ein Vampir betritt ein Haus nur, wenn er dazu aufgefordert wird.
Vanessa Carduie hat sich viele der gängigen Vampirmythen zu Nutze gemacht und diese auf märchenhafte Weise zu einer spannenden Geschichte gesponnen. Lasst euch überraschen und von Lucien verzaubern ;-) Ich bin begeistert von dieser Mischung aus Vampirmythos und den Märchenelementen, eine gelungene Kombination.
Und darum geht es:
In einem abgeschiedenen Dorf im Großbritannien des 17. Jahrhunderts. Es ist eine finstere Zeit und im Schatten der Nacht lauern viele Gefahren … Die junge Heilerin Abigail führt ein einsames und beschwerliches Leben. Die meisten Dorfbewohner misstrauen ihr, trotz ihrer Hilfsbereitschaft und ihrer liebenswerten Art. Als ihr eines Nachts drei Männer auflauern und sich an ihr vergehen wollen, scheint ihre Situation aussichtslos. Überraschende Hilfe erscheint in Gestalt des Vampirs Lucien, der ganz eigene Pläne mit der hübschen Abigail verfolgt. Befreit von der ersten Gefahr, stolpert Abbie in die nächste. Verängstigt und fasziniert zugleich schafft sie es nicht, der Verführung des Vampirs zu widerstehen. Schnell wird ihr bewusst, dass sie nicht nur um ihr Leben fürchten muss, sondern auch um ihr Herz. * Ein Vampirmärchen für Erwachsene *
Meine Rezension findet ihr hier.
Die Autorin Vanessa Carduie hat sich meinen Fragen zu ihrem Buch gestellt. Vielen dank, dass du dir Zeit genommen und mir bereitwillig Auskunft gegeben hast.
Wie kam die Idee zu "Im Schatten der Nacht"?
Tatsächlich entstand der Grundstock der Geschichte in meiner Schulzeit. Wir hatten im Englischunterricht das Thema Märchen und konnten entweder eins übersetzen oder eins selbst schreiben. Ich habe mich für letzteres Entschieden. ;-) Natürlich war das deutlich abgespeckt und noch jugendfrei. Da ich die Geschichte auch noch vor der ganzen Klasse vorlesen musste, weil ich die einzige war, die etwas selbst geschrieben hatte, war das wohl auch besser. ^^
Ein paar Jahre später habe ich die Idee dann noch einmal aufgegriffen und „Im Schatten der Nacht“ entstand.
Was unterscheidet dein Vampirmärchen von einem normalen Vampirroman?
Ich habe die klassischen Merkmale eines Märchens benutzt. Gerade bei Anfang und Ende sind es die typischen Formulierungen. Die Art der Erzählweise ist auch eher mit dem klassischen Märchen vergleichbar. Es gibt zwar keine Prinzessin, die gerettet werden muss (wobei Abbie eine Rettung nötig hat), und Lucien ist definitiv kein Prinz oder Held, aber ein paar der typischen Eigenschaften haben alle Figuren. Ein Bösewicht darf natürlich auch nicht fehlen. ;-) Ein bisschen Magie ist auch dabei.
Was hat dich dazu bewogen, den Mythos Vampir mit klassischem Märchen zu verbinden?
Ich mag Vampire und das ursprüngliche Thema war ja Märchen. ^^ Irgendwie hatte ich damals keine Lust, ein klassisches Märchen zu schreiben.
Bist du Vampir-Fan? Welcher Romanvampir hat es dir am meisten angetan?
Ja, ich mag Vampire, nur nicht alle. ^^ Tatsächlich war mein Lieblingsvampir gar nicht aus einem Buch, sondern aus einer TV-Serie: Angel aus Buffy. Mich hat es fasziniert, dass ein und dieselbe Person gut und abgrundtief böse sein kann.
Beschreibe dein Buch "Im Schatten der Nacht" in höchstens 3 Sätzen.
„Im Schatten der Nacht“ ist eine märchenhafte Geschichte über eine junge, mutige Frau, die ihrer Zeit voraus ist und sich damit keine Freunde macht, und einen Vampir, der nach einer guten Mahlzeit und einer heißen Nacht seine Menschlichkeit wiederentdeckt.
Hast du eine Lieblingsstelle oder ein Lieblingszitat im Buch? Verrätst du es uns?
Ein paar. ;-)
Wie würde Abigail dich mit 5 Adjektiven beschreiben?
Puh. Ich habe es ihr nicht leicht gemacht, aber sie ist zum Glück nicht allzu nachtragend. ;-)
Rothaarig, klein, impulsiv, liebevoll, kreativ
Auch eine Liebesgeschichte darf in dem Vampirmärchen natürlich nicht fehlen. Abigail und Lucien stehen nicht ganz alltäglichen Hürden gegenüber und müssen einige Probleme bestehen. Glaubst du, dass die Liebe alle Hindernisse überwinden kann?
Alle vielleicht nicht, aber viele. Ich glaube daran, dass man einen Weg findet, wenn man sich wirklich liebt, egal wie widrig die Umstände sind. Tiefe, ehrliche Liebe ist harte Arbeit und erfordert viele Kompromisse. In meinen Büchern kann ich ja dafür sorgen, dass die Liebe immer gewinnt. ;-)
Was ist dein Lieblingsmärchen?
Gute Frage. Ein besonderes Lieblingsmärchen habe ich gar nicht. Ich mag den gestiefelten Kater.
Was verbindest du persönlich mit Märchen?
Märchen sind magische Geschichten, in denen das Gute siegt, auch wenn es aussichtslos erscheint. Mir gefällt, dass sie oftmals einen tieferen Sinn enthalten. Ich finde es schön, dass in Märchen aus Monstern „Prinzen“ werden. ;-)
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