Mittwoch, 28. März 2018

Rezension zu „Mädchen in Scherben“ von Kathleen Glasgow

Rezension zu 
„Mädchen in Scherben“ 
von Kathleen Glasgow

Cover: Fischer




Buchdetails
Erscheinungsdatum Erstausgabe: 21.03.2018
Aktuelle Ausgabe: 21.03.2018
ISBN: 9783733504151
Flexibler Einband 448 Seiten
Sprache: Deutsch






Inhalt:

'Ein eindringliches, schönes und notwendiges Buch, das nachhallt, lange nachdem du die letzte Seite gelesen hast.' Nicola Yoon, #1 New York Times Bestsellerautor von 'Everything, Everything' 

Charlotte ist zerbrochen. Mit nur siebzehn Jahren hat sie mehr verloren, als die meisten Menschen im Leben. Mehr als ein Mensch ertragen kann. Aber sie hat gelernt, wie man vergisst. Wie man seinen Körper gefühllos gegen Schmerz macht. Jede neue Narbe macht Charlottes Herz ein wenig härter, doch irgendwann begreift sie, dass sie mehr ist, als die Summe ihrer Verluste – und beginnt zu kämpfen! 

Die bewegende Geschichte einer jungen Frau, die stärker als ihr Schicksal ist.

Meine Meinung:

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt. Wer mich kennt weiß, dass ich normalerweise einen großen Bogen um solche ernsten Themen und Bücher mache. Aber hier wollte ich es einfach mal versuchen, der Klapptext klang interessant und versprach eine eindringliche und emotionale Geschichte.

Der Einstieg ist mir nicht ganz so leicht gefallen. Die Ausgangssituation ist etwas wirr und konfus.  Wir tauchen direkt ein in die Gedankenwelt von Charlotte. Ich fand es aber vor allem zu Beginn etwas verwirrend, da einfach nicht ersichtlich ist, was wirklich mit ihr los ist. Ab und zu erhalten wir ein paar Brocken, aber keine ausreichenden Infos, um sich wirklich ein Bild zu machen. Der Einstig wurde auch dadurch etwas erschwert, da  es keine wirklichen Dialoge gibt und wir nur in der Gedankenwelt der Protagonistin unterwegs sind. Alles wirkte aufgrund dessen teilweise etwas monoton und abgehackt. Das Buch lässt sich durch diese kurzen Momentaufnahmen, die sich aneinanderreihen nicht so flüssig lesen.

Die Erzählweise ist sehr ausdrucksstark und eindringlich, kurz und teilweise abgehackt. Aber das passt zu Charlies passiver Verhaltensweise und der ganzen Stimmung und Atmosphäre. 

Was mich allerdings richtig gestört hat, ist die ständige Verwendung des Wortes F**** in allen Varianten. Auch wenn das zur Jugendsprache gehört ist es mir hier mir einfach zu viel. Natürlich hört man das Wort ständig, aber muss ich es deshalb auch immer noch in diesem Ausmaß lesen? Es gibt genügend andere Wörter, mit denen man die schreckliche Situationen und Gemütsbewegungen genauso gut oder sogar besser beschreiben kann - ohne in dieses Ordinäre anzudriften.

Ich empfand die Erzählweise und die Geschichte an sich im ersten Drittel als sehr echt und intensiv. Teilweise war es mir schon zu viel und zu heftig, ging mir zu nah, so dass ich immer nur kleinere Abschnitte an einem Stück lesen konnte und zwischendurch zu einem anderen Buch greifen musste. Die Geschichte ist einfach so düster, traurig und deprimierend, die ganze Stimmung und Atmosphäre ist so erdrückend und dunkel, alles wirkt hoffnungslos.

Als Charlie aus der Klinik entlassen wird und nach Arizona geht, ändert sich die Stimmung. Es wird viel von ihrem Alltag gezeigt, der sich für mich schon fast zu perfekt gestaltete. Ihr Neustart war in ihrer Situation zu einfach und leicht. Die Atmosphäre passte auch so gar nicht zu dem Anfang. In der Mitte zog sich die Geschichte ziemlich in die Länge. Im Gegensatz zum wirklich harten Beginn des Buches wurde mir hier Die Handlung seicht und leicht abgehandelt.
Doch zum Ende hin zog sich langsam alles zusammen, alles wurde enger um Charlie bis der große Knall kam. Die Geschichte war wieder so emotional und teilweise düster wie zu Beginn.

Zu der eigentlichen Handlung und den Charakteren möchte ich gar nichts weiter schreiben. Dadurch würde ich einfach zu viel verraten. Die Figuren sind sehr unterschiedlich und facettenreich gezeichnet, manche haben mich am Ende völlig überrascht, andere haben mich enttäuscht, aber für alle hoffe ich, dass sie die positiven Nuancen nutzen und einen erfolgreichen Neustart ins Leben haben.

Hier erlebt man wirklich eine Achterbahn der Gefühle, die mitreißen und abschrecken. Die angesprochenen Themen sind heftig und ergreifend, schrecklich und ließen mich teilweise aufgrund der psychischen und physischen Grausamkeit, die die Figuren hier erfahren, fassungslos zurück. Die Geschichte ist wirklich interessant, konnte mich teilweise richtig mitreißen, aber es gab eben auch leider ein paar Durststrecken. Durch den harten emotionalen Einstieg wirkte der Mittelteil etwas langatmig und einfach.

Fazit:

Eine eindringliche Geschichte über ein junges, zerrissenes Mädchen, die mir aber sprachlich zu derb ist, die mich packen konnte, aber teilweise auch etwas seicht und einfach wirkte.
3 von 5 Sternen

4 Kommentare:

  1. Hallo,
    mir ging es auch so: Anfang und Ende haben mir - trotz Startschwierigkeiten - richtig gut gefallen. Aber den Mittelteil fand ich zäh und habe eigentlich immer darauf gewartet, dass die Stimmung kippt.
    Lieben Gruß
    Anja

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  2. Huhu Christine,
    da haben wir das Buch ja zu große Teilen gleich empfunden. Zäh fand ich den Mittelteil nicht, aber wie du auch gesagt hast zu einfach und seicht im Vergleich zum Beginn. Mir ging auch vieles zu leicht und dadurch wirkte es mir manchmal zu unglaubwürdig. Echt schade, da die Geschichte wirklich viel Potenzial hatte.
    Liebe Grüße, Petra

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  3. Huhu,
    ich fand es eigentlich ganz gut, dass am Anfang nicht so viel darüber erzählt wurde, was mit ihr passiert ist.
    Aber ich hatte das Gefühl, als wenn sich nicht alles aufklärt. Ihre Eltern sind ja ein wichtiger Punkt und man erfährt sehr wenig über sie - finde ich zumindest.
    LG,
    Fee

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  4. huhu ,

    Wir in der Leserunde scheinen ja alle einen ähnlichen Eindruck vom Buch gehabt zu haben.
    Tolle Rezension.
    LG Julia

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