Rezension zu
„Winger“
von Andrew Smith
Cover: Königskinder |
Buchdetails
Erscheinungsdatum Erstausgabe: 29.09.2016
Aktuelle Ausgabe: 29.09.2016
Verlag: Carlsen Königskinder
ISBN: 9783551560278
Fester Einband 464 Seiten
Sprache: Deutsch
Inhalt:
*** Sex und Liebe ***
Wenn man Ryan Dean West heißt, Klassenbester und dazu noch zwei Jahre jünger als alle anderen ist, wird einem der Kopf manchmal ins Klo gehängt. Aber Ryan Dean hat größere Sorgen: Wie soll er verhindern, dass sein neuer Zimmergenosse im Internat ihn nachts erwürgt? Noch wichtiger: Wie soll er Annie, die er wahnsinnig liebt, davon überzeugen, dass er nicht zu jung für sie ist? Ohne seinen Freund Joey aus dem Rugby-Team wäre dieses Schuljahr die Hölle. Dass Joey schwul ist, ist Ryan Dean völlig egal. Schließlich liebt er Joey. Auf total unschwule Art, versteht sich. Dann passiert das Undenkbare. Und Ryan Dean West begreift, was wirklich wichtig ist.
Meine Meinung:
Der Schreibstil ist sehr direkt und offen, jugendlich und lebendig, derb, rotzig und umgangssprachlich, dennoch unterhaltsam und humorvoll, locker, schnell und flüssig zu lesen. Obwohl das Buch mit über 460 Seiten recht dick ist, habe ich es ziemlich schnell weg gelesen. Die Seiten sind nur so dahin geflogen.
Das Buch wird aus der Sicht des 14-jährigen Ryan Dean erzählt. Es wird nicht mit Schimpfwörtern, lockeren und derben Sprüchen und Ausdrücken gespart. Es passt zum Protagonisten, auch wenn mir das F...-Wort manchmal etwas zu viel wurde. Typisch Jungensprache eben.
Die Handlung hat mir sehr gut gefallen. Es war sehr unterhaltsam im Kopf eines 14-jährigen Jungen seine Gedanken zu erleben, die sich hauptsächlich um Sex, Mädchen, Liebe und ganz die alltäglichen - und nicht so ganz alltäglichen Jungen-Problemen drehen. Aber es werden auch durchaus sehr ernste Themen wie Mobbing, Alkohol und Homosexualität angesprochen. Freundschaft, Vertrauen, Teamgeist und Toleranz werden angesprochen. Vor das Ende regt zum Nachdenken an. Es hat mich ehrlich gesagt richtig schockiert, denn mir so etwas Schlimmen habe ich nicht gerechnet. Mir wurde das Ende aber etwas zu schnell und etwas lieblos abgehandelt. Hier hätte ich mir etwas mehr gewünscht.
Ryan Dean muss man einfach von der ersten Sekunde an lieben. Wirkt er zu Beginn noch sehr schüchtern und wie ein Loser, entwickelt er sich immer weiter, stellt sich seinen Gegnern, lässt den Kopf nicht hängen und wächst über sich hinaus. Er wird oft nicht für voll genommen, da er zwei Jahre jünger ist als seine Klassenkameraden. Dennoch reitet er sich selbst in so manchen Mist hinein. Seine Provokationen und Reaktionen waren so typisch jugendlich, ich habe den Kopf geschüttelt oder über die peinlichen Situationen gelächelt. Natürlich bekommt er sich wegen dem tollsten Mädchen an der Schule mit einem Freund in die Haare.
Sein bester Freund Joey ist mir auch unheimlich ans Herz gewachsen. Er ist schwul und hat einen schweren Stand an der Schule. Aber dennoch steht er für jeden ein. Ein toller Kerl.
Das Buch hat mich gut unterhalten, mir eine humorvolle aber auch nachdenkliche Lesezeit beschert. Eine gut gelungene und tolle Mischung. So viel mehr als eine süße Liebesgeschichte.
Fazit:
Ein unterhaltsames und wirklich schönes Jugendbuch mit tollem Humor, das vor wichtigen und ernsten Themen nicht Halt macht und diese gekonnt verpackt in "Jungensprache" wiedergibt. Leseempfehlung.
★★★★☆
4 von 5 Sternen
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