Rezension zu
„Mein Ex, sein Giftzwergbruder und ich“
von Erin Tramore
Buchdetails
ISBN: 978-1717863270
Sprache: Deutsch
Taschenbuch 284 Seiten
Verlag: Independently published
Erscheinungsdatum: 22.7.2018
Inhalt:
Frisch aus dem Knast entlassen erhält Jerry ausgerechnet von seinem Ex-Freund Fernando ein Jobangebot. Er soll den Chauffeur für Fernandos Bruder spielen, der nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt. Die verdächtig gute Bezahlung hätte Jerry warnen sollen. Was zunächst nach leicht verdientem Geld und der Lösung für seine Probleme mit dem Bewährungshelfer aussieht, erweist sich als Höllenjob. Fernandos Bruder schikaniert Jerry, wo er nur kann, und dass Jerry immer noch auf Fernando steht, der ihn vor seiner Inhaftierung eiskalt im Stich gelassen hat, wirkt sich nicht gerade positiv auf Jerrys Schlafstörungen aus.
Zwischen schlaflosen Nächten, Albträumen und verletzten Gefühlen kommen sich Fernando und Jerry dennoch allmählich wieder näher, bis die Vergangenheit sie einholt und das neugewonnene Vertrauen zu zerstören droht.
Meine Meinung:
Dies war mein erstes Buch der Autorin und sie hat mich mit dieser Geschichte um Jerry und Fernando wirklich überrascht. Am Anfang war ich etwas skeptisch, die Ausgangssituation war für mich etwas negativ behaftet. Ich war mir nicht sicher, ob das Buch wirklich etwas für mich ist. Da ich aber sehr gerne Gay Romance lesen habe ich mich einfach mal drauf eingelassen. Und ich habe es nicht bereut. Ich habe die Geschichte regelrecht inhaliert.
Der Schreibstil ist schlicht und einfach, manchmal etwas salopp und passt genau zu Jerry, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird. Locker und leicht, frisch und emotional, schnell und flüssig sind die Seiten nur so dahin geflogen.
Die Handlung und deren Verlauf haben mir sehr gut gefallen. Dramatisch und sehr gefühlsgeladen, bewegend und mitreißend.
Zu Beginn war Fernando etwas undurchsichtig, kühl und distanziert, man wusste nicht aus welcher Intention heraus er gehandelt hat. Und dann ist da Luca, den ichbam liebsten mal kräftig geschüttelt und vor die Tür gesetzt hätte. Dieser junge, wütende Teenager, der aber im Laufe der Handlung vom Giftzwerg zum charmanten und liebenswerten Bruder mutiert ist.
Und dann war da Jerry, ein einsamer, bemitleidenswerter Mann, der scheinbar sein Leben nicht in den Griff bekommt, immer weiter abdriftet, der aufgegeben hat, unter gewaltigen Schlafproblemen und Panikattacken leidet, zum Sexobjekt degradiert, ohne wirkliche Freunde oder Familie. Es scheint als würde alles Negative einfach anziehen. Er tat mir so leid, er hat alles Schlechte einfach angezogen - und hat aufgegeben. Die Probleme und Hindernisse lassen nicht nach.
Doch in Fernandos Haus schafft er es nicht nur Luca für sich zu gewinnen, auch Fernando zeigt langsam seine Gefühle.
Ich habe so mit Jerry gefühlt, gezittert und erlebt. Ich hatte Mitleid, war wütend, verzweifelt und den Tränen nah, hatte aber auch Hoffnung und war zuversichtlich. Die Emotionen waren zum Greifen nah und lagen so dicht beieinander. Eine Achterbahn der Gefühle erlebt man als Leser, die keinen kalt lässt. Eine Geschichte zum Verzweifeln - und doch steckt sie voller Hoffnung. Eine Geschichte, die nicht nur das Gute in den Mittelpunkt stellt, die vor allem zeigt wie schwer es ist den Weg zurück ins Licht zu finden.
Das Buch hat mich überrascht, mich gepackt und gefesselt und mir eine mitreißende und emotionale Lesezeit beschert. Ich bin ein absoluter Happy End Typ, aber selten habe ich mich so mit einem Protagonisten über das glückliche Ende gefreut. Ich bin begeistert von der Geschichte!
Fazit:
Eine emotionale Achterbahnfahrt, mitreißend und aufwühlend, fesselnd und dramatisch. Absolute Leseempfehlung! Ein Highlight!
★★★★★
5+ von 5 Sternen
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