Sonntag, 23. Februar 2020

It's TeaTime ~ Mit Brooks und Hannah aus "Fawn" von Leslie Delhaes


Es ist ein schöner, nicht wirklicher kalter Sonntagnachmittag im Februar, der Feschingssonntag. Ich sitze im warmen Wintergarten am gedeckten Tisch und warte auf eine junge Frau und einen Mann. Brooks und Hannah aus "Ginger" von Leslie Delhaes werden mich heute besuchen.

Letzte Woche hatte ich ihre beiden Freunde Ben und Fee zu Gast. Mal sehen ob der Nachmittag auch so unterhaltsam wird wie der letzte. Ach, da sind die beiden ja schon. Und was haben sie dabei? Eine riesige Schüssel voller Krapfen. Na das passt ja zur Jahreszeit.



UzB: "Hallo ihr beiden, schön dass ihr da seid. Ich freue mich besonders, da ich ja schon Ben und Fee kennen lernen durfte. Wie steht ihr zu den beiden? Woher kennt ihr sie?"

Hannah: "Ich habe Fee kennengelernt, als ich frisch anfing zu studieren. Das Wohnheim, in dem wir untergebracht waren, war noch nicht bezugsfertig und ich hatte ein paar Wochen auf der Couch einer Bekannten verbracht (der Horror … hab ich Fee mal erzählt, aber das müsst ihr schon selber nachlesen). Naja, dann war das Wohnheim endlich fertig … bezugsfertig, nagelneu und echt noch voll Staub und Dreck von den Handwerkern … und in einer Putzpause (gibt es das Wort eigentlich? wenn nicht, dann sollte es das geben) hab ich mir in der Küche einen Tee gemacht. Und dann kam da so ein rothaariges Mädchen rein. Sommersprossen, riesengroß und umwerfend schön. Die kannte ich schon vom Sehen, die kannte jeder auf dem Campus … war mir klar, dass sie mit einem langweiligen Durchschnittsmädchen wie mir nichts gemeinsam hatte."

Brooks: "Ach, Hannah, wir führen nicht schon wieder so ein Gespräch?"

Hannah: "Ne, aber ich habe eben zu dem Zeitpunkt so gedacht. Ich muss es doch so erzählen, wie es damals war."

Brooks: "Na, meinetwegen … dann erzähl aber auch, dass Fee dich auf den ersten Blick irre sympathisch fand! Und dich auf der Stelle zur Freundin haben wollte."

Hannah: "Mach ich schon noch …. obwohl du es ja jetzt schon erzählt hast. Ich finde das viel interessanter, was du gedacht hast, als du Ben zum ersten Mal gesehen hast."

Brooks: "Ich dachte: Perfekt! Der Typ ist riesig und athletisch und hat Hände wie Teller. Der fängt sicher jeden Fall, den ich werfe."

Hannah: "Tut er ja auch!"

Brooks: "Gott sei Dank. Ben hat mir ein paar Mal den Arsch gerettet … ach ja, sollte ich eine Erklärung dazu liefern? Ich war zu dem Zeitpunkt Quarterback im Footballteam meines College und Ben kam neu hinzu ins Team. Und als sich dann noch herausstellte, dass er frisch aus Deutschland kam, hab ich echt viel Zeit mit ihm verbracht, ich habe nämlich deutsche Großeltern."

UzB: "Das habe ich gehört, ich glaube sie kommen aus Aachen, wenn ich mich recht erinnere. Hast du sie oft besucht als du noch in den USA gelebt hast?"

Brooks: "Genau … sie leben in Aachen. Und ich war Minimum einmal im Jahr vor Ort … manchmal leider auch im Winter, was eine Schande ist, denn Aachen ist bei schönem Wetter eine so tolle Stadt."

UzB: "Seid ihr euch nicht auch auf einem Flug von Deutschland in die USA da erste Mal begegnet?"

Brooks: "Hannah und ich? Genau. Da hatte ich nämlich so eine Schlecht-Wetter-Erfahrung gemacht und konnte es nicht erwarten, endlich wieder Sonne zu sehen. Hannah, sag doch auch mal was zu diesem Flug."

Hannah boxt Brooks in die Seite und schweigt.

Brooks: "Na gut, dann mache eben ich weiter. Hannah flog nämlich zeitgleich nach Miami, um Fee dort zu besuchen. Normalerweise trifft man in der ersten Klasse nur auf langweilige Geschäftsreisende, die sich in ihrer Arbeit vergraben … Hannah ist mir sofort ins Auge gesprungen.
Hannah: Das bin ich nur, weil ich so herumhampelte … sonst hättest du mich nicht bemerkt."

Brooks: "Ich hätte dich in jedem Fall bemerkt, auch wenn du nicht deine Beine halb nackt präsentiert hättest..."

UzB: " Oha,das hört sich interessant an..."

Brooks lacht aus voller Kehle, Hannah wird rot.

UzB: "Gut, ich merke schon..anderes Thema. Hannah erzähl uns doch etwas von Miami, was hast du gesehen, was hat dich besonders beeindruckt?"

Hannah: "Da ist so vieles anders. Die Menschen habe ich als unglaublich höflich und freundlich erlebt, die Footballfreunde von Ben zum Beispiel. Strand, Meer, Palmen - hat mich echt umgehauen. Ich war vorher selten in Urlaub, nur mal in Holland am Meer und da ist Miami nicht ansatzweise vergleichbar. Aber das absolute Highlight sind die Everglades. Die waren schon toll, als Fee und ich die Tour mit dem Airboat gemacht haben, aber Brooks hat mich ja auch auf einen Ausflug im Kajak mitgenommen. Da war nichts mehr zu hören, außer den Geräuschen der Natur. Überwältigend, ich kann verstehen, dass Brooks sagt, es gibt keinen anderen Ort, an dem er so zur Ruhe kommt."

Brooks: "Das ist so … Friede pur, wenn man still und leise durch die Mangroven gleitet."

UzB: "Das klingt wirklich unglaublich toll und sehenswert. Nun geht es habe ans Eingemachte. Hannah, welche Eigenschaften nerven dich an Brooks? Brooks, welche Charaktereigenschaften schätzt du an Hannah?"

Brooks: "Hallo, ich bin doch perfekt … oder Fawn?" fragt er mit diesem Blick, bei dem man sich sicher ist, dass das keine Ironie ist, wie es das bei jedem anderen Menschen wäre.

Hannah: "Hast du es selber gesehen, Christine? Genau das treibt mich in den Wahnsinn. Brooks hat diese Fassade von Arroganz und Überheblichkeit hinter der er alles versteckt. Er hält sich nämlich für absolut unperfekt … und wer seinen Vater auch nur einmal erlebt hat weiß warum. Würde er aber nie zugeben. Deshalb habe ich ihn echt lange für den eingebildetsten Mistkerl gehalten, der mir je begegnet ist."

Brooks: "Du hast sexy vergessen, Babe. Sexy, heiß und unwiderstehlich."

Hannah: "Ich habe das nicht vergessen. Ich finde nur, sexy, heiß und unwiderstehlich gehören nicht zu den Charaktereigenschaften, die mich an dir nerven. Ich weiß übrigens sehr genau, was dich an mir stört."

Brooks: "Darum geht es aber gerade nicht. Ich verrate, was ich an dir schätze. Für was ich dich bewundere ..."

Hannah: "Eigentlich ist das unfair. Ich bin gar nicht dazu gekommen, dir Komplimente zu machen."
Brooks: "Doch. Sexy, heiß und unwiderstehlich. Ich habe es laut und deutlich gehört … und ich kann das Kompliment zurückgeben, das bist du nämlich auch."

Hannah schnaubt.

Brooks: "Außerdem kenne ich keinen Menschen, der so loyal zu seinen Freunden hält. Noch nie hat mich jemand verteidigt oder für mich Partei gegriffen. Bis du kamst. Du bist die Erste, die sich nicht für den perfekten Brooks interessiert hat, sondern die sich wirklich für mich interessiert hat, für mich, wie ich wirklich bin. Mit meinen Fehlern und Schwächen und die das nicht gestört hat. Ich sag nur: Trikottausch beim Footballspiel. Oder der Bodyguard meines Vaters … echt Hannah, du warst irre. Irre toll. Und verrückt. Außerdem bist du wunderschön und …. jaja, wenn ein Mann das sagt, heißt es direkt, der kann mal wieder nur gucken und will dem Mädel an die Wäsche und es stimmt ja auch, ich will dir unbedingt an die Wäsche, aber ich kann mich beherrschen, solange wir bei Christine zu Besuch sind. So jetzt bin ich vom Thema abgekommen ..."

Hannah: "Ist mir recht, so viele Komplimente machen mich verlegen. Das ist echt nicht meins."

Brooks: "Und genau das liebe ich auch an dir. Es ist unglaublich leicht, dich verlegen zu machen. Christine, soll ich dir erzählen, wie Hannah ….!

Hannah: "Nein, sollst du nicht!"

UzB: "Ach, es ist herrlich euch zuzusehen und zuzuhören! Muss Liebe schön sein. Was mich interessieren würde: Brooks, du bist in einer reichen Familie aufgewachsen. Wie war das für dich?"

Brooks: "Selbstverständlich. Ich glaube, dass ist das treffendste Wort. Ich wusste immer, dass ich alles haben konnte, daher war es nie wichtig. Ich habe nie über Geld nachgedacht, es war eben da. Tja, das ist jetzt keine tolle Antwort, aber mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen."

UzB: "Vielleicht nicht toll, aber ehrlich. Du lebst ja nun ein ganz anderes Leben, hier in Deutschland. Wie gefällt es dir?"

Brooks: "Hannah ist hier … und damit ist es perfekt."

Hannah: "Das war aber wohl kaum Sinn der Frage. Du sollst sicher eher dein neues Leben mit dem alten vergleichen …."

Brooks: "Ich weiß nicht, spoiler ich damit nicht?"

Hannah: "Spoilern wir nicht schon die ganze Zeit? Ich meine, wenn jemand jetzt das Buch lesen möchte, könnte er doch von Anfang an auf die Idee kommen, dass unsere Liebesgeschichte gut ausgeht. Das nimmt ja jegliche Spannung."

Brooks: "Gehen Liebesgeschichten in Büchern nicht immer gut aus?"

Hannah: "Nein, definitiv nicht. Ich habe schon Bücher gelesen, in denen es anders war. Die haben mich echt immer mitgenommen."

Brooks: "Tja, vielleicht sollten wir Leslie mal sagen, dass sie sich als Nächstes einer Geschichte widmen sollte, in der die Liebe nicht gut ausgeht … sonst wird das ja wirklich zu durchsichtig."

Hannah: "Ich weiß übrigens, über wen sie aktuell schreibt. Und ich finde es schrecklich, dass du den beiden wünschst, dass sie unglücklich bleiben.
Christine, wie siehst du das? Muss es immer ein Happy End geben? Oder wird es mal Zeit für ein anderes Ende?"

UzB: "Ich bin ein absoluter Happy  End Typ! Da das wahre Leben schon viel zu viele Steine in den Weg legt, so viel eben nicht gut ausgeht, bin ich in Büchern eindeutig für ein happily ever after. Oh und ich bin gespannt, über wen wir als nächstes lesen dürfen.
Ich danke euch beiden für einen wirklich unterhaltsamen Nachmittag."

Hannah: "Wir haben zu danken, es war sehr schön bei dir."

Brooks: "Dem kann ich mich nur anschließen … ich weiß übrigens nicht, über wen es als nächstes geht. Ist wahrscheinlich mal wieder so ein Frauending!"

Und zum Schluss habe ich noch ein Krapfen-Rezept (Berliner) für euch.

Zutaten:

500 g Mehl
30 g Hefe
¼ Liter Milch
4 Eigelb
60 g Zucker
60 g Butter
1 Prise Salz
Bild: Pixabay

etwas Marmelade nach Belieben
Puderzucker zum Bestreuen
Fett zum Frittieren

Zubereitung:

Aus dem Mehl, Hefe, Milch, Eigelb, Zucker, Butter und Salz einen Hefeteig herstellen. Den Teig an einem warmen Ort ca. 30 Min. gehen lassen.

Gleich große Stücke abstechen und diese mit bemehlten Händen zu Bällchen formen. Nochmals ca. 20 Min. gehen lassen.

Frittierfett auf 170°C erhitzen. Die Bällchen von beiden Seiten goldgelb backen. Es ist darauf zu achten, dass die Krapfen auf der Oberseite nicht mit heißem Fett bespritzt werden, da sie sonst nicht so schön aufgehen.

Die Krapfen mit Marmelade füllen und mit Puderzucker bestäuben.

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