Samstag, 22. Februar 2020

10 Tatsachen zu "Waldträume" und Eva Baumann


Hallo Ihr Lieben,

heute erscheint "Waldträume" von Eva Baumann. Passend dazu habe ich 5 Tatsachen zum Buch und zur Autorin für euch.

5 Tatsachen zu  Eva Baumann

1. Mein erstes Sachbuch wurde für einen Buchpreis nominiert.
Ich bin Autist und habe "Autismus – eine Bedienungsanleitung" geschrieben, damit Angehörigen und Freunden der Umgang mit "ihrem" Autisten erleichtert wird, indem man sich einfach besser versteht! Ich bin Autist und habe beim Schreiben oft Schwierigkeiten, nicht autistische Figuren richtig darzustellen. Zum Glück gibt es das Lektorat! Mit der Hilfe meiner Lektorin habe ich über meine Romanfiguren viel über die Unterschiede zwischen dem Denken und Fühlen von Autisten und Nicht-Autisten gelernt und wollte mein Wissen unbedingt teilen.
Der kleine Ratgeber erschien im November 2018, wurde ein Überraschungserfolg auf der Leipziger Buchmesse 2019 und schaffte es im Sommer 2019 auf die Longlist des Deutschen Selfpublishing Preises #dspp!

2. Ich bin zur See gefahren.
Nachdem ich einige Jahre am Flughafen in Frankfurt gearbeitet hatte, zog es mich aufs Wasser. Ich hatte nebenher meine Segelscheine gemacht, bin Yachtausbilder geworden und stand dann vor der Entscheidung, das Ganze "richtig" zu machen. Ich habe meinen Flughafenjob gekündigt und angefangen, Seefahrt zu studieren. Im Studium hatte ich in Praxissemestern Containerschiff und Öltanker gefahren, zwischendrin für ein Urlaubssemester als Bootsmann auf einer klassischen Segelyacht in der Karibik angeheuert und mit einem Kapitänspatent abgeschlossen.
Mein Patent habe ich nie ausgefahren, denn Arbeitszeiten auf See sind etwa 14-16 Stunden am Tag, ohne freie Tage, mehrere Monate am Stück. Ich liebe zwar arbeiten, aber ich habe auch gern Zeit für Kreatives, und das gab es überhaupt nicht mehr. Also bin ich jetzt an Land in einem relativ normalen Job und habe genug Freizeit, um zu Schreiben und mich in Design auszutoben.

3. Ich hatte schon bis zu vier Jobs gleichzeitig gearbeitet.
Ich fand Workaholics immer richtig schlimm, weil sie ihr Privatleben vernachlässigen, dabei braucht man doch Zeit für sich, um seinen Interessen nachzugehen! Jetzt, wo ich das große Glück habe, dass sich Privatleben und Job bei mir mischen, bin ich wahrscheinlich selber ein Workaholic …
Ich habe wochentags einen Vollzeitjob im Büro/Fabrik und arbeite abends bis in die Nacht an meine Kreativprojekten, egal, ob Schreiben oder Design. Beides betreibe ich offiziell nebenberuflich. Bis letztes Jahr bin ich auch nebenher noch zur See gefahren und habe meinen Urlaub dazu genutzt, Leute durch die Gegend zu schippern und mir damit etwas dazuzuverdienen. Das habe ich nun an den Nagel gehängt (es gab ein paar schwere Stürme zuviel für meinen Geschmack), um mich mehr der kreativen Arbeit zu widmen. Also "nur" noch drei Jobs zur Zeit.

4. Ich liebe es, in Arbeitsklamotten in der Werkstatt zu ackern oder ein Schreibwochenende im Schlafanzug zu verbringen – liebe aber auch Kleider und hohe Schuhe!
Leute, die mich im Arbeitsoverall vom Schiff sehen und mich nur mit kurzen Haaren kennen, glauben mir oft nicht, dass ich gern in Kleidern und hohen Schuhen herumlaufe und früher Standard und Latein getanzt haben  Aber wenn ich auf Arbeit durch die Fabrikhalle laufe oder daheim auf dem Bauernhof was baue oder repariere, kann ich schlecht die glitzernden Highheels auspacken, oder?

5. Ich habe einen Baum in meiner Wohnung.
Ich habe auf meinem Bauernhof den Dachboden ausgebaut. Die Wohnküche ist mein Kreativraum und steht unter dem Motto "Feenwald" (ja, ich brauche Fantasiefutter). Zwischen den Balken im Dachstuhl steht ein Baum, der mit einer ellenlangen Lichterkette dekoriert ist. Zu Weihnachten hängen zusätzlich Kugeln drin, an Ostern Ostereier, ist doch klar
Unter der Lichterkuppel zu sitzen ist das allerbeste, um die Fantasie anzuregen, und ich liebe es! Auch wenn mich alle für bekloppt halten, weil ich eben ein Bäumchen über der Essecke habe.


5 Tatsachen zu "Waldträume" 
1. 2018 war "Waldträume" bereits einmal kurz vor der Veröffentlichung.
Die Testleser haben Feedback gegeben, das Manuskript war im Lektorat – und ich dachte, mit ein paar Anmerkungen und kleinen Überarbeitungen komme ich heil aus der Sache raus. Fehlanzeige. "Die Hauptfigur ist zu zickig." "Der Plot ist wirr." Ich habe versucht, die Löcher im Plot zu stopfen, Luisa sympathisch zu machen … Es hat nicht geklappt.
Also weg damit und ganz neu anfangen. Es war schmerzhaft, und die Entscheidung war mir nicht leichtgefallen, das könnt ihr mir glauben. Der Plot wurde komplexer, Luisa sympathisch (hoffe ich jedenfalls) und es sind hier und da neue Elemente dazu gekommen – und hundert Seiten mehr …
 
2. Als mir schon in den ersten Plot-Entwürfen klar wurde, dass Oliver in einem Krematorium arbeiten würde, habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, einen Einblick zu bekommen. Es ist ein sensibles Thema, und da wollte ich keine Fehler machen oder voyeuristische Neugier befriedigen. Wir haben hier im Nachbarort ein Krematorium und auf deren Homepage wurde angeboten, dass man jederzeit vorbeikommen und sich alles anschauen konnte. Ich habe mein Anliegen erklärt und durfte tatsächlich einen ganzen Tag mitlaufen und mir alles (alles!) angucken. An dieser Stelle noch einmal ganz herzlichen Dank an Feuerbestattungen Ronneburg für diese Erfahrung!
 
3. Mir war von Anfang an klar, mit wem Luisa zusammensein würde. In der ersten Fassung war sie sogar zu Beginn des Roman schon mit ihm zusammen, aber alle wollten erfahren, wie die beiden zusammengekommen sind  .
Als Junge Nummer 2 dazukam, ging alles in Richtung Twilight und ich habe dezent die Krise gekriegt. Dreiecksbeziehungen hängen mir dermaßen zum Hals raus! Geht es euch auch so?
Ich hoffe, ihr seid zufrieden, wie das Problem "Dreiecksbeziehung" in "Waldträume" umschifft wurde.

4. Ich glaube, der Anfang der "Unendlichen Geschichte" ist das, was mich von allen Büchern am meisten berührt hat. Die Unsicherheit, die Angst … Und dann findet der Held die Stärke, die er schon immer in seinem Inneren getragen hat. Ich liebe klassische Heldengeschichten, und egal wie "cool" Antihelden sind, die werdet ihr bei mir nicht finden. Bastian wird Atreju. Immer und immer wieder.
 
5. Es ist alles echt. Ich habe ein Foto des Briefes gesehen, in dem Ärzte den Eltern geschrieben haben, ihr Kind sei an einer Lungenentzündung gestorben, und ich habe eine halbe Ewigkeit geheult. Was war da nur passiert? Und warum beginnt, die Geschichte sich zu wiederholen? Es fängt an mit Gesetzen, in dem geistig Behinderte sich melden müssen und in einem Register geführt werden (Bayern 2018) und endet mit der Verfolgung aller, die als Sündenbock für eigene Ängste und Unzulänglichkeiten herhalten können.
Zum Glück sind Leser anders. Bücher lassen uns schärfer als hundert Jahre Zeitgeschichte fühlen, was Gut und Böse bedeutet. Mögen Autoren weiterhin daran erinnern!

Ich hoffe, ich konnte eure Neugier auf das Buch und die Autorin wecken.

Eure Christine

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