Ich sitze an einem schönen Sonntagnachmittag im Wintergarten am gedeckten Tisch und warte auf eine junge Frau. Josie aus "No Legal Love" von Ira Potter wird mich heute besuchen. Und da kommt sie auch schon.
UzB: "Hallo Josie, schön dass du meiner Einladung gefolgt bist! Und wie ich sehe hast du etwas leckeres mitgebracht."
Josie: „Hallo Christine, vielen Dank für die Einladung 😍. Ja, dieser Apfelkuchen ist bei unseren Festen ein Klassiker. In unserer mexikanischen Familie feiern wir bei jeder Gelegenheit. Lustigerweise nennen wir den Kuchen ‚deutscher Apfelkuchen‘ 😀“
UzB: "Dann werden wir mal testen, ob er einem deutschen Apfelkuchen nahe kommt. Setz dich zu mir und erzähle mir ein bisschen über dich und deine Heimat. Du kommst aus Mexiko und lebst jetzt in L.A."
Josie: „Danke! Genau, ich war noch ein Kind, als mein Vater keine Perspektive mehr sah und mit uns nach Kalifornien gegangen ist. Eine familiäre Tragödie lag hinter uns, doch Los Angeles nahm uns gut auf. Lange kamen wir zurecht, auch wenn wir immer aufpassen mussten. Mit dem aktuellen Präsidenten leben wir allerdings im ständigen Risiko einer drohenden Abschiebung 😥“
UzB: "Also seid ihr illegal im Land. Wie ist es mit dieser ständigen Angst zu leben, wie schränkt dich das ein?"
Josie: „Wir gehen ‚normalen‘ Jobs nach, meine Geschwister studieren. Niemand weiß, dass wir keine Aufenthaltserlaubnis besitzen. Es ist ein Leben in ständiger Wachsamkeit, und wir bemühen uns, die Angst aufzufliegen nicht zu übermächtig werden zu lassen. In L.A. existiert eine große mexikanische Gemeinschaft, und wenn wir feiern und nur unsere Muttersprache hören, vergesse ich für einen Moment, dass ich eine Illegale bin. Doch mein Traum ist es, hier bleiben zu können - ganz legal!“
UzB: "Was arbeitest du oder studierst du wie deine Geschwister?"
Josie: „Ich habe den Sprung an die Uni nicht geschafft - damals gab es kein Stipendium für mich, und Geld war bei uns natürlich nicht genug da. Also musste ich arbeiten und habe lange in einem Antiquitätenladen mit kleinem Café gejobbt. Dann aber musste der Besitzer den Laden verkaufen. Ohne Papiere ist es nicht so leicht, einen Job zu bekommen. Jetzt arbeite ich als Kellnerin.“
UzB: "Und wie sieht es in Sachen Liebe aus?"
Josie: „Hach - kannst du etwa Gedanken lesen?😅 Tatsächlich hielt ich meinen Weg lange für vorbestimmt - mein Ehemann würde ein Mexikaner sein, am besten wohlhabend und mit Greencard. Tja, ist wohl noch immer der Traum meiner Mutter für mich. Aber ich habe Jake getroffen. Am Anfang hielt ich ihn für arrogant. Dann aber merkte ich, dass er nur ein wenig introvertiert ist. Wir lernten uns kennen - und lieben! Er ist so ein toller Mann 😍 Klar, er ist Surfer - heißer Body und so. Ich liebe das, ich bin eine Frau 🤷🏻♀️😅 Aber was mich wirklich an ihm fasziniert, ist seine Liebe zur Natur, seine Zielstrebigkeit. Zwar hat er seine Ecken und Kanten, aber er ist einer der selbstlosesten, einfühlsamsten Menschen, die ich kenne. Ha, und er liest Bücher! Klingt das etwa nicht nach einem Traummann?❤️“
UzB: "Klingt wirklich nach einem Traummann! Wie habt ihr euch kennengelernt?"
Josie: „Er hat mich vom Strand verscheucht! 😂Ehrlich wahr, er bereitete einen Surf Contest vor, den er organisiert hat, das wusste ich natürlich nicht. Ich hatte gerade meinen Job verloren, mir ging es richtig schlecht, und dann kommt er und jagt mich weg 🙈
Später sind wir uns dann im Café begegnet und mit der Zeit - tja, wurde er mein Held 😍“
UzB: "Hach, da gerate ich ja auch richtig ins Schwärmen 😉. Welche Wünsche und Ängste hast du für deine Zukunft?"
Josie: „Na ja, mein sehnlichster Wunsch wäre mit Jake zusammenzubleiben. Meine Familie hat da leider noch andere Ideen Und in Los Angeles bleiben zu können. Dass meine Familie oder ich abgeschoben werden, ist meine größte Angst.“
UzB: "Ist deine Geschichte mit "No Legal Love" beendet oder werden wir noch mehr von dir lesen können?"
Josie: "Wie auch der Buchtitel endet meine Geschichte mit Liebe, und obwohl ich natürlich noch viele tolle Sachen mit Jake erlebe, endet meine Geschichte für den Leser. 😊"
UzB: "Vielen Dank für deinen Besuch und den wundervollen Nachmittag."
Josie: "Vielen Dank, liebe Christine, es war wunderbar bei dir!"
Und zum Schluss habe ich noch das Rezept des Apfelkuchens für euch.
Mexikanischen Apfelkuchen (in Mexiko wird er deutscher Apfelkuchen genannt 😀 ):
für 1 Springform 24 cm
Teig:
150 g Butter
100 g Zucker
Mark von 1 Vanilleschote
3 Eier
1 Prise Salz
Bild: Pixabay |
50 g Weizenmehl
1 geh. TL Backpulver
Fett und Haferflocken für die Form
Füllung:
500 g Äpfel, säuerlich
Saft von 1/2 Zitrone (unbehandelt) und Abrieb der Schale
40 g Butter
75 gehackte Mandeln
50 g Zucker
Zubereitung 🍎🍏
Äpfel schälen, klein würfeln, mit dem Zitronensaft kurz dünsten, Butter hinzugeben. Vom Herd nehmen, Mandeln und Zucker untermischen.
Aus weicher Butter, Mehl, Haferflocken, Zitronenschalenabrieb, Zucker, Eiern, Salz und Backpulver einen Rührteig zubereiten. Nach Bedarf ein wenig Flüssigkeit hinzugeben. Der Teig muss schwer reißend vom Löffel fallen.
Eine Springform fetten und mit Haferflocken bestreuen. 3/4 des Teigs hineingeben. Die Apfelfüllung darauf verteilen. Den Rest des Teigs mit einem Löffel in kleinen Häufchen auf die Füllung setzen, diese verlaufen und bilden schöne Nocken.
Bei ca. 170 °C etwa eine Stunde auf der untersten Schiene backen.
Guten Appetit!
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