Auf diese Challenge war ich sehr gespannt, da sie einfach mal andere Wege einschlägt und Neues verspricht. Sie ist so gar nicht mit den anderen Challenges zu vergleichen, bei denen es meist nur darum geht, Bücher zu einem bestimmten Thema zu lesen. Hier hingegen erfährt man auch mal mehr über den Leser, der dahintersteckt.
Die Monatsaufgaben für Februar:
Allgemein:
Ist euch mal aufgefallen, dass es, egal wo man hingeht, kaum noch Leute gibt, die weder ihr Smartphone in der Hand, noch die Ohrstöpsel zum Musik hören in den Ohren haben? Ich habe ein Experiment gestartet und lasse nun jedes Mal, wenn ich unterwegs bin, beides in der Tasche. Diesen Monat würde ich mich freuen, wenn ihr es auch mal ausprobiert und mir von euren Gedanken und Erlebnissen dazu berichtet. Beantwortet mir danach bitte folgende Fragen:
- Habt ihr euch gut gefühlt, oder eher schlechter?
- Was ist euch an anderen Menschen aufgefallen, die auch unterwegs nur in dieser kleinen Blase zu finden sind?
- Was meint ihr, woran es liegt, dass sich die Menschen vermehrt, statt mit anderen, nur mit sich selbst beschäftigen?
Ich muss gestehen, das ich zu den wenigen Menschen gehöre, die in der Öffentlichkeit nie ihr Smartphone in der Hand haben oder Ohrstöpsel im Ohr. Dafür habe ich immer den Reader in der Hand ;-)
Ich besitze zwar ein Smartphone, aber ohne Vertrag oder sonstigem Schnickschnack, habe nur zu Hause W-LAN. Ich kann also unterwegs überhaupt nicht surfen oder eine Whatsapp schreiben.
Ich kann also bei dem Experiment nicht mitmachen, aber meine Erfahrungen dennoch mitteilen. Denn ich beobachte die Menschen um mich herum beim Gang durch die Stadt, im Restaurant oder im Park.
Dieser Trend ist mir nämlich schon länger aufgefallen. Die Handys verändern unser soziales Verhalten.
Unterwegs Musik hören, im Bus oder der Bahn, auf dem Weg zur Schule, zur Arbeit oder einem Termin finde ich jetzt nicht so schlimm - wenn man alleine unterwegs ist. Ansonsten zähle ich zu den wenigen, die sich auch noch gerne unterhalten.
Junge Menschen, die nebeneinander herlaufen und anstatt sich zu unterhalten nur ins Handy starren, die sich im Cafe oder im Restaurant, in der Bar oder der Eisdiele unbeteiligt gegenüber sitzen und von ihrem Gegenüber kaum noch Notiz nehmen - ihm am besten noch eine Nachricht per Smartphone schicken, um ja nicht sprechen zu müssen und vor allem um ja nichts zu verpassen.
Eine kürzliche Beobachtung von mir auf der Generalprobe für eine Kappensitzung: Die jungen Menschen sitzen in größeren Gruppen am Tisch - alle mit dem Handy in der Hand, keiner hatte ein Auge für den Anderen.
Oder beim Karnevalsumzug in Wiesbaden: Auf dem Wagen stand eine Dame - Alter schwer einschätzbar, aber sie zählte ganz sicher nicht zu der jungen Generation -
und anstatt Kamelle zu werfen spielte sie auf dem Handy herum. Das finde ich schon wirklich schlimm.
Ich glaube nicht, dass sie aus egoistischen Gründen handeln und sich lieber mit sich selbst beschäftigen. Ich denke, die Leute haben einfach Angst etwas zu verpassen, nicht auf dem neusten Stand zu sein, was Facebook, Instagram und Whatsapp betrifft. Das Internet ist so schnelllebig, dort wird alles preisgegeben, das ganze Leben spielt sich dort ab. Der Großteil des Lebens spielt sich scheinbar online ab. Alles muss geliked werden, Fotos und Meldungen angeschaut. Sie könnten ja eine wichtige Nachricht verpassen...dabei verpassen etwas viel Wichtigeres: das wahre Leben um sich herum.
Was auch noch ein Grund sein könnte: Es ist einfacher sich mit dem Handy zu beschäftigen, es gibt keine Widerworte, man kann tun und lassen was man möchte - ohne Gegenwind zu erwarten.
Die persönliche Kommunikation und Konfrontation mit anderen ist auch viel anstrengender als über das Handy. Ich glaube, viele haben schon verlernt sich mit anderen zu unterhalten oder gar zu beschäftigen.
Aber das birgt natürlich auch große Gefahren. Ich sehe es bei meiner Tochter in der Schule. Wie schnell ist da auf WhatsApp geschrieben: Du A....- es ist viel leichter jemanden schriftlich zu beleidigen und zu mobben als es der Person gerade ins Gesicht zu sagen.
Leseleben:
In diesem Monat geht es dem SuB an den Kragen. Hand auf's Herz wieviele Bücher tummeln sich eigentlich darauf und wollt ihr sie wirklich alle noch lesen? Hinterfragt die Titel, die sich darauf befinden, ob sie immer noch euren derzeitigen Geschmack widerspiegeln.
Verratet mir doch eure Antworten auf folgende Fragen:
- Wieviele Titel habt ihr aussortiert, weil ihr sie nicht mehr lesen wollt?
- Was waren die Gründe dafür?
- Wie fühlt ihr euch nach und mit der SuB Inventur?
Ich muss sagen, dass mich ein hoher SuB eigentlich nicht wirklich stört - mich stört nur der Platzmangel.
Ich sortiere deshalb immer wieder mal aus, verkaufe einen Teil der ungelesenen Bücher, die ich wahrscheinlich nicht mehr lesen werde. Ich fühle mich danach immer gut und bin stolz auf mich. Allerdings ist der SuB meistens wieder schneller gefüllt, als ich schauen kann...
Ich habe mich aufgrund der Challenge dann mal über meinen SuB hergemacht, obwohl ich erst Ende Dezember 2017 richtig aussortiert habe und demnach nicht mehr viel übrig war.
Ich habe zwar einige Bücher aus dem Regal geräumt, aber die meisten waren schon gelesen. Die behalte ich nämlich auch nicht alle. Nur die besonderen Bücher, die Bücher meiner Lieblingsautoren, bestimmte Reihen, Bücher, die meine Kinder bald lesen können und sehr schöne Cover dürfen dauerhaft bleiben. Bücher, die mir nicht gefallen haben, bekommen keinen Dauerplatz im Regal.
Ich habe lediglich 2 Bücher aussortieren können, die ich noch nicht gelesen habe und wohl auch nicht mehr lesen werde. Sie sprechen mich vom Klapptext her nicht mehr an, passen nicht mehr in mein Beuteschema und als ich dann ach noch mal nach den Rezis geschaut habe, war meine Entscheidung getroffen.
Mein SuB ist nun 333 Bücher hoch. Keine wirklich große Minimierung, aber besser als nichts und gut fühle ich mich dennoch.
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