Sonntag, 5. Juli 2020
It's TeaTime lädt ein zum Mitternachtssnack ~ Mit Jack aus "Love & Death: Tochter der Nacht" von Zenobia Volcatio
Meine TeaTime musste ich wegen gewissen Umständen verlegen und habe letzte Nacht einen Gast zum Mitternachtssnack geladen. Jack aus "Love & Death: Tochter der Nacht" von Zenobia Volcatio war es nicht möglich tagsüber zu mir zu kommen, deshalb haben wir die Teestunde einfach verlegt. Und es war eine sehr interessante und außergewöhnliche Erfahrung, auch wenn ich zuerst großen Respekt vor meinem Gast hatte.
UzB: "Hallo Jack, schön, dass du da bist. Stell dich doch den Lesern bitte kurz vor."
Jack: "Guten Abend, Christine. Vielen Dank für die Einladung. Ich komme gerade direkt aus London, wo ich die meiste Zeit auf meinem Anwesen lebe. Ich gehöre zu den Unsterblichen und wurde 1771 in London geboren. Wir selbst vermeiden die Bezeichnung "Vampir". So nennen uns eben die Sterblichen und wir gebrauchen dieses Wort höchstens ihnen gegenüber." Er schmunzelt. "Keine Sorge! Ich habe vor dem Flug noch frisch getrunken. Du hast also nichts zu befürchten. Ich bin normalerweise ein ganz Lieber."
UzB: "Dann bin ich ja beruhigt. 1771 geboren - wow, da hast du ja schon einiges gesehen und erlebt. Gibt es etwas, das dir besonders im Gedächtnis geblieben ist?"
Jack: "Historische Ereignisse weniger, da sie unsere Welt eher indirekt betreffen. Für mich persönlich war es, als ich meinen besten Freund Cornelius auf einem Ball in Florenz kennenlernte. Damals gehörte ich noch zu den Jungen und er hatte da bereits so 150 jahre hinter sich. Jedes Jahr besuche ich ihn für längere Zeit in San Francisco. Das wurde irgendwann zu einem festen Ritual. Und dann als Lorraine 1873 in mein Dasein kam. Sie lebte einige Jahre als Sterbliche mit mir zusammen, bis ich sie durch mein Blut retten musste. Seither waren wir die meiste Zeit ein Paar, aber in letzter Zeit haben wir uns auseinandergelebt. Ich weiß, dass sie einen anderen hat und mich sicher bald verlässt. Bei meinem letzten Besuch bei Cornelius, habe ich eine faszinierende Sterbliche kennengelernt. Isabel. Ich kann ihre Gedanken nicht lesen, was für Menschen ungewöhnlich ist. Ich wusste zwar, dass es Sterbliche mit telepathischen Fähigkeiten gibt, aber ich hatte noch nie so jemanden getroffen. Auf jeden Fall will ich sie wiedersehen. Bald!"
UzB: "Heißt das, du kannst die Gedanken aller Menschen lesen? Auch meine?"
Jack nickt: "Ja, aber ich müsste jetzt bewusst in deinen Kopf eindringen. Das mache ich natürlich nicht. Manchmal fliegen mir Gedanken auch zu, wenn z.B. eine Frau mit mir flirten will, oder ich ihr besonders gefalle. So war es auch bei Isabel in dieser Cocktail-Bar. Sie hat es allerdings bewusst eingesetzt, um mich zu ködern, die kleine Spionin. Davor hat sie mich nämlich nicht in ihren Kopf gelassen."
UzB: "Also kann man seine Gedanken bewusst vor dir verbergen?"
Jack: "Nein, normalerweise nicht. Das können nur Menschen, die eine telepathische Begabung haben. Wir Unsterbliche tun das unter Artgenossen ständig, damit keiner ungefragt meine Gedanken liest. Ältere hält meine Barriere allerdings nicht hundertprozentig auf.
Wenn andere nicht mithören sollen, unterhalten wir uns mittels Gedankenübertragung. Das ist auch unter Menschen praktisch, damit sie nicht alles mitkriegen."
Jack fügt lachend hinzu: "In einem Unsterblichen-Club ist es außer der Musik also ziemlich leise."
UzB: "Hast du sonst noch irgendwelche Fähigkeiten?"
Jack grinst verschmitzt und streicht sein blondes Deckhaar zurück. "Ja, doch. Das Übliche wie bessere Sinne, größere Kraft und Schnelligkeit eben. Und dann kann ich mit meinem Willen elektrische Geräte beeinflussen und Dinge bewegen, die sich vor meinen Augen befinden. Zum Beispiel ein Fenster oder Tür entriegeln. Die spektakulärste Fähigkeit ist aber das Fliegen. Das funktioniert ebenfalls durch Telekinese.
Mit meinen 200 Jahren rum zähle ich noch zu den Durchschnittsvampiren, daher besitze ich nicht viel Macht. Ab ca. 500 kommen wieder weitere Fähigkeiten hinzu und mit der Zeit verstärken sich auch die jetzigen. Es ist eine stetige Entwicklung und ich freue mich darauf. In unseren Kreisen zählt nämlich das Recht des Stärkeren."
UzB: "Ich bin ... beeindruckt. Mit was vertreibst du dir die Zeit, hast du einen normalen Job oder was macht ihr Unsterblichen so?"
Jack: "Ich muss gestehen, dass ich einerseits von meinem Familienerbe lebe, dass sich in den Jahrhunderten entsprechend vermehrt hat und von verschiedenen Geldanlagen. Dann sammle ich leidenschaftlich gern Sportwagen. Inzwischen besitze ich eine gute Sammlung von eher seltenen Modellen, die gut an Wert zunehmen. Nebenbei mische ich noch bei Autorennen in der Tunerszene mit und hole mir da dann öfter das Preisgeld. Ich darf nur nicht immer gewinnen, sonst wäre es zu auffällig. Dort soll nämlich niemand wissen, was ich bin."
Er grinst über beide Ohren.
"Ja, Autos haben mich damals sofort fasziniert und ich war bestimmt einer der ersten Unsterblichen, die sich eins zugelegt hat. Eine tolle Erfindung! Ansonsten nimmt die Jagd relativ viel Platz im Leben unserer Art ein. Ich brauche alle 4 Nächte Blut. Die Jungen noch viel öfter. Da bin ich dann etwa die halbe Nacht beschäftigt."
UzB: "Wie funktioniert das mit der Jagd und dem Trinken?"
In Jacks Augen glitzert es kurz: "Nun, mein Jagdrevier befindet sich in der Gegend um Victoria Station. Wohnen tue ich allerdings außerhalb von London. In der Großstadt ist es unauffälliger für uns. Meistens schlendre ich einfach durch die Straßen und lasse mich von meinem Instinkt und meiner Nase leiten. Wenn ich dann einen Sterblichen entdeckt habe, nähere ich mich unbemerkt, schlage zu und trinke. Bei alldem achte ich darauf, dass andere Menschen mich dabei nicht beobachten. Danach fliege ich mit dem Körper zur Verbrennungsanlage, wo alle ausgesaugten Opfer landen. Nach der Jagd bin ich dann total aufgekratzt durch das frische Blut, dass ich die Energie irgendwie loswerden muss. Dann geh ich oft in eine Bar und such mir einen One-Night-Stand. So lief es auch mit Isabel."
UzB: "Erzähl mir von ihr."
Jack: "Sie fiel mir erst wegen ihrer roten Haare auf und weil sie so 3 Barhocker von mir entfernt am Tresen saß. Dann flogen mir plötzlich ihre Gedanken zu, dass sie mich heiß findet usw. Da sie mir gefiel, beschloss ich darauf einzugehen und sprach sie an. Während unserem Gespräch konnte ich nicht in ihr lesen und das machte mich stutzig und weckte mein Interesse noch viel mehr. Das hatte ich noch nie erlebt bei einer Sterblichen und dem wollte ich auf den Grund gehen.In meiner Hotelsuite, in die ich sie abschleppte, kam ich dann dahinter. Ich kostete von ihr und konnte so ihre Barriere durchbrechen. Ab da wusste ich, dass sie eine Beobachterin ist. Das sind Sterbliche, die uns hinterherschnüffeln und Akten über uns führen.Da sie über meine Art Bescheid wusste, wurde diese Nacht mit einer Sterblichen ganz anders als sonst. Ich musste mich nicht verstellen und vielleicht empfand ich den Sex deswegen so geil mit ihr. So leicht ließ sie sich von mir nicht einschüchtern, aber meine Natur jagte ihr trotzdem kurz Angst ein. Als Isabel gegen Morgen schließlich erschöpft eingeschlafen war, beschloss ich, dass ich ihr Einblicke in mein Dasein gewähren will. Es tat gut, diesmal nichts verheimlichen zu müssen. Ich konnte ich selbst sein und ich brauche wohl jemanden zum Reden. Anders als mit Meinesgleichen. Da sie für diese Organisation arbeitet, muss ich keine Angst haben, dass es an die Öffentlichkeit kommt. So schrieb ich ihr eine Nachricht, und übergab sie mit der Bestellung fürs Frühstück.an der Rezeption. Ich denke, ich werde bald wieder rüberfliegen und meine kleine Spionin nach London mitnehmen."
UzB: "Was hat es mit diesen Beobachtern auf ich? Sind sie gefährlich für euch Unsterbliche?"
Jack schüttelt den Kopf. "Nein, eigentlich nicht. Sie verbergen ihr Wissen über uns vor der Menschheit soweit ich weiß. Angeblich tun sie das schon ein Jahrtausend lang. Ich kenne allerdings Unsterbliche, die kurzen Prozess mit einem Beobachter machen würden, weil sie sich belästigt fühlen würden. Wer lässt sich schon gern nachspionieren. Daher gibt es in dieser Organisation viele Menschen, die Telepathie beherrschen. Sonst könnten sie uns nicht nachspionieren. Ich selbst habe mich noch nie verfolgt gefühlt und Isabel war zufällig in dieser Bar. Privat sozusagen."
UzB: "Lieber Jack, ich danke dir für dieses aufschlussreiche und interessante Gespräch. Vielleicht sehen uns mal wieder, zusammen mit Isabel."
Jack steht auf, nimmt die Hand seiner Gastgeberin und haucht einen Handkuss auf ihren Handrücken."Sehr gern, Christine. Es hat mich gefreut hier sein zu können und mal sehen wie es mit meiner süßen Spionin weitergeht. Good Night!"
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