Montag, 24. Juni 2019

Mit Büchern um die Welt ~ Japan ~ „Tanz der Feuerblüten“ von Janna Ruth

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Eine märchenhafte Reise in ein fantastisches Japan erwartet uns heute mit Janna Ruths "Tanz der Feuerblüten"

Die Geschichte spielt größtenteils im Palast des Abendrot, der umgeben ist von Karpfenteichen und Steingärten. Die Steingärten werden als Sinnbild der Überlegenheit des Menschen über die Natur bezeichnet

Japanische Gärten sind Ausdruck japanischer Philosophie und Geschichte. Man findet sie sowohl auf Privatgrundstücken, in Stadtparks, bei buddhistischen Tempeln oder Shintō-Schreinen sowie an historischen Sehenswürdigkeiten wie alten Schlössern.

Eine Sonderform ist der Zengarten im Kare-san-sui-Stil, bei dem auf Wasser und größere Pflanzen ganz verzichtet wird.

Bild: Pixabay
Steingärten oder Zengärten sollen dem Besucher innere Ruhe bescheren. Sie haben eine lange Historie vorzuweisen. Ihre große Beliebtheit erlangten sie seit dem 14. Jahrhundert mit der Ausbreitung des Buddhismus, von dessen Ideen ihre Entwicklung geprägt wurde. Häufig fand man sie in Tempel- und Klosteranlagen, da sie die Meditation unterstützen.

Die ersten Gärten entstanden schon vor tausenden von Jahren in vielen Teilen der Welt. Der japanische Garten nimmt eine besondere Stellung ein, denn er wurde nicht nur als Nutzgarten angelegt, sondern um einer Philosophie Ausdruck zu verleihen.

Hauptsächlich Angehörige des Adels, selten auch Mönche oder reiche Kaufleute, gaben den Bau der ers­ten weitläufigen Gärten in Auftrag. Manche dieser Anlagen dienten rein religiösen Zwecken, andere boten dem Besucher einen Rückzugsort zur Erholung. Mit dem Wandel der japanischen Kultur bildeten sich auch in traditionellen Gärten charakteristische Details heraus. Der typische Zen-Garten bestand aus Steinen und etwas Moos. Die Elemente Baum und Wasser kamen ebenfalls vor, aber sie wurden nur symbolisch dar­ge­stellt. Die Wege waren holprig, die Besucher sollten mehr Aufmerksamkeit walten lassen , eindringlicher betrachten. Eine asymmetrische Anordnung führte zu unterschiedlichen Blickwinkeln.



Die Autorin war selbst schon in Japan und hat uns ihre persönlichen Highlights und ein paar Fotos mitgebracht. Da bekommt man gleich Fernweh. Leider darf man nicht alle Sehenswürdigkeiten fotografieren.


Janna Ruths persönliche Top 5:

1. Himeji-Castle - das schönste Schloss von Japan
2. Fushimi-Inari - die schönen roten Tore

3. Onuma-Quasi-National Park - Mit Vulkanen im Hintergrund, ein schöner See

4. Arashiyama - die Bambuswälder sind einfach unglaublich

5. Daisen-In - einer der schönsten Steingärten und so interessant.

Aber im Grunde jede Pagode, jeder Tempel und jeder Garten 




Und darum geht es:

Im Palast des Abendrots strebt alles nach vollkommener Schönheit: Wasser, Metall, Holz und Luft werden zu bewundernswerten Kunstwerken geformt, an denen sich die höfische Gesellschaft ergötzen kann. Als der junge Schwerttänzer Jinnan aus der Provinz den Hof betritt, fühlt er sich unbeholfen und von der komplizierten Etikette überfordert. Dann jedoch trifft er auf die bildhübsche Ayaka und lässt sich von ihrem Luftspiel verzaubern. Wider jegliche Vernunft versucht Jinnan, Ayakas Herz zu erobern – wohl wissend, dass er mit dem Feuer spielt …





Die liebe Janna Ruth hat sich meinen Fragen zu ihrem Buch und Japan gestellt. Vielen Dank für deine Zeit!

"Tanz der Feuerblüten" spielt in Japan. Was hat dich inspiriert, deine Geschichte dort spielen zu lassen?

Ich liebe Japan. Angefangen hat das relativ klassisch mit Anime und Manga vor zwanzig Jahren, aber dann hat mich die Geschichte, Landschaft und Kultur vollkommen gefangen genommen. Und da es viel zu selten nicht eurozentrische Fantasy gibt, habe ich die Kultur meiner Geschichte an der japanischen ausgerichtet.

Bist du schon einmal in Japan gewesen?

Ja, 2015 habe ich mir den Traum erfüllt und bin drei Wochen im Land herumgereist. Es war der tollste Urlaub, den ich je hatte und ich hoffe, ihn eines Tages zu wiederholen.

Hattest du für den Palast des Abendrots eine reale Vorlage?

Ja, tatsächlich orientiert sich der Palast des Abendrots in seiner Gesellschaft am Japan um das Jahre 1000, die Zeit, in der die Geschichte des Prinzen Genji spielt. Ich hatte mit 15 Jahren damals einen Bericht darüber gelesen und war seitdem immer fasziniert von dieser unpraktischen, Schönheits/Perfektionsorientierten Gesellschaft.

Die Beherrschung der Elemente spielt in der Geschichte eine große Rolle. Welches Element würdest du gerne beherrschen können und warum?

Ich würde wenn dann gerne die Luft beherrschen. Ich liebe einfach den Wind und mir gefällt sowohl die Vorstellung des sanften Windspiels als auch die Möglichkeit vielleicht fliegen zu können.

Du hast viele wichtige Botschaften und ernste Themen in die Handlung eingeflochten. Was ist für dich die wichtigste Aussage der Geschichte?

Die für mich Wichtigste betrifft das Gleichgewicht zwischen Zivilisation und Natur. Gerade heute ist das mit dem Klimawandel ja ein wichtiges Thema, aber allzu oft tendieren Geschichten wie auch Umweltaktivisten zum anderen Extrem. In Geschichten wird dann oft die Rückkehr zur Natur beschrieben oder beliebte Motive verwendet, wie die Natur am Ende doch den Menschen besiegt und Umweltaktivisten wollen (zurecht) sehr viele Sachen, aber eben oft ohne eine gewisse Kompromisswilligkeit, denn irgendwie müssen wir eben doch eine Balance finden. Wir brauchen diverse zivilisatorische Fortschritte und müssen daher einen Kompromiss finden, um die Natur zu respektieren und zu schützen, ohne deshalb uns gesellschaftlich zurückzuentwickeln. Und genau darum geht es schlussendlich im „Tanz der Feuerblüten“ – Die Welt wie sie am Anfang ist, ist offensichtlich zugunsten der Zivilisation aus dem Gleichgewicht geraten, aber die Macht der Natur tritt eben erst einmal als Bedrohung auf, nicht als glorreiche Alternative.

Beschreibe dein Buch in höchstens 3 Sätzen.

Tanz der Feuerblüten ist ein von Japan inspiriertes Märchen über den Einklang zwischen Zivilisation und Umwelt. Die Geschichte verfolgt den Werdegang des jungen Schwerttänzers Jinnan im Palast der Abendröte und seine verbotene Liebe für eine verheiratete Frau und das geächtete Feuer.

Hast du eine Lieblingsstelle oder ein Lieblingszitat im Buch? Verrätst du es uns?

Meine Lieblingsstelle ist relativ weit am Ende und zwar geht es um einen bestimmten Kuss hoch oben auf einem Berg, der ist für mich der Höhepunkt des Buches und ich mag die Atmosphäre, die Bilder und auch was sich aus dieser Szene entwickelt.
Meine zweitliebste Stelle ist ein Patt zwischen dem Tanz der Feuerblüten von Jinnan bei seinem Duell mit Kohan und das Stelldichein hinter dem Wandschirm, bei dem sich Jinnan und Ayaka nicht sehen, aber ihre Elemente miteinander vereinen und so eine sehr tiefe Verbindung zueinander aufbauen.

Was verbindest du persönlich mit Japan?

Reinheit, Achtsamkeit, Eleganz. Es ist nicht so überladen wie andere Kulturen, sondern eher schlicht. Als ich beim Ikebana (=Blumen binden) in Kyoto saß, erklärte uns die Lehrerin, dass in der Kunst nicht nur die Stellen eine Rolle spielen, wo sich etwas befindet, sondern auch die Lehrräume dazwischen. Deshalb sieht ein japanischer Strauß auch ganz anders aus, als ein rundes Blumenbouquet in Europa.
Außerdem die Dichotomie zwischen Natur und Zivilisation, genau wie im Buch. Die Japaner leben sehr modern (und gleichzeitig traditionell), aber obwohl sie in der Stadt leben, fühlen sie sich der Natur eng verbunden. Die Steingärten sind zum Beispiel ein Eindruck davon. Anstatt künstliche Gärten anzulegen, die unter Umständen gar nicht gedeihen können, haben sie die Natur mit den Steinen interpretiert und nachgebildet – der geharkte Kies stellt dabei Wasserläufe da.

Am 27.06.2019 reisen wir mit Anne Sue Te nach Gran Canaria.

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