UzB: "Hallo ihr beiden, schön, dass ihr da seid. Stellt euch doch den Lesern bitte kurz vor."
Maria und Waylan nehmen Platz - in 2 verschiedenen Ecken des Sofas. Auch wenn die Luft zwischen ihnen spürbar knistert, scheint es momentan bei den beiden nicht so harmonisch zuzugehen ...
Maria: "Ich bin Maria la Reina, Sängerin und ...."
Waylan: "Lügnerin."
Maria: "Wie war das, muchacho!?" (sie funkelt Waylan an) "Wer von uns hat denn hier etwas zu verbergen? Das bin wohl kaum ich." (Wild gestikulierend deutet sie dabei auf das Bandana, das seinen Mund und seine Nase verdeckt. Nur seine stechend blauen Augen sind zu sehen.)
UzB: "Oh, zwischen euch herrscht ja dicke Luft. Waylan, was hat es mit dem Banadana auf sich?"
Waylan: "Das trage ich in der Öffentlichkeit, um nicht erkannt zu werden."
Maria: "Jetzt mach es schon ab! Dio mio ....!"
UzB: "Wir sind hier ja unter uns. Hier droht dir keine Gefahr erkannt zu werden. Ist es so schlimm in der Öffentlichkeit?"
Waylan: "Sagen wir, es hat mit meiner Vergangenheit zu tun. Aber gut, wenn wir hier unter uns sind ..."
Waylan nimmt das Tuch ab. Zu verstecken braucht er sich rein äußerlich nicht: Er hat markante Gesichtszüge und sinnliche Lippen. Im Gegensatz zum Rest seines Körpers ist sein Gesicht nicht tätowiert.
UzB: "Magst du darüber reden oder ist es dir unangenehm?"
Waylan mit einem schiefen, aber charmanten Grinsen: "Letzteres."
UzB: "Ist vollkommen in Ordnung. Maria, was hast du uns denn Leckeres mitgebracht?"
Maria deutet auf das Gebäck: "Das sind Pastelitos de Guayaba aus meiner Heimat Kuba. Sie bestehen aus Blätterteig, der mit allem möglichen gefüllt werden kann, zum Beispiel Ananas. Probier mal."
Waylan ist im Begriff, zuzugreifen, aber Maria patscht ihm auf die Finger.
Maria: "Du nicht."
UzB: "Hmm, das ist wirklich lecker! Und jetzt erzählt mal, wie ihr euch kennengelernt habt."
Maria: "Puh! Das ist wirklich eine heikle Geschichte. Nach einem Auftritt, der alles andere als toll gelaufen ist, war ich in meinem Hotel und stand auf dem Balkon, um frische Luft zu schnappen, als mich plötzlich dieser tätowierte Rocker vom Nachbarbalkon ansprach ..."
Waylan: "Damit meint sie mich."
Maria: "Er lud mich ein, mit ihm und seiner Band in ihrer Suite zu feiern, aber mir war nicht danach, also sagte ich - im Scherz - er solle doch zu mir rüberkommen ..."
Waylan: "Das war kein Scherz."
Maria: "Oh ja. Ich drehte mich um, da stand er auch schon mitten in meinem Zimmer!"
Waylan: "Zu so einer Einladung sagt man doch nicht nein."
UzB: "Nein, wahrscheinlich nicht! Und dann...?"
Waylan: "Dann haben wir natürlich ..."
Maria: "Untersteh dich, das auszuspechen!"
UzB: "Ich glaube ich will es gar nicht so genau wissen. Kommen wir zu unverfänglichen Themen. Maria, erzähl mir etwas von deinem Leben als neuer Musikstar."
Maria: "Es ist so aufregend. Obwohl ich schon immer gern gesungen habe, wollte ich eigentlich nie berühmt werden. Aber dann wurde ich entdeckt, und von jetzt auf gleich waren da all die Leute, die Auftritte, die Reporter ... Manchmal kommt es mir vor, als wäre das alles ein Traum."
UzB: "Und ist auch alles so traumhaft oder gibt es auch Schattenseiten?"
Maria wird sichtlich nachdenklich.
Maria: "Es ist manchmal ..." Sie sieht rüber zu Waylan. "Einsam, irgendwie ..."
UzB: "Wie meinst du das?"
Maria: "Meine ganze Familie lebt in Havanna. Ich habe sie seit Jahren nicht gesehen. Manchmal denke ich, ich bin ganz allein."
Waylan blickt zu ihr, seine Hand nähert sich wie zufällig ihrer an.
UzB: "Wie ist das bei dir Waylan?"
Waylan sieht fast ertappt auf. Er schluckt sichtlich, sagt dann: "Ich war immer gern allein, auch wenn ich in einer Band spiele. Es ist unkompliziert."
UzB: "Wie geht es mit euch beiden jetzt weiter?"
Maria, offenbar etwas aufgebracht: "Ich bin mir nicht sicher. Waylan - kannst du dich überhaupt auf etwas einlassen, das nicht so ... unkompliziert ist?"
Waylan sieht sie an. In Worten kann er sich offenbar nicht so mühelos ausdrücken wie in seinen Songs. "Ich kann das. Die Frage ist nur, ob du es auch hinbekommst. Alle sind gegen unsere Beziehung. Würdest du dich überhaupt trauen, trotzdem mit mir zusammen zu sein?"
UzB: "Was meinst du damit, dass alle gegen die Beziehung sind?"
Waylan: "Marias Image ist perfekt - ich dagegen bin ein Rocker. Ich mache illegales Zeug. Jeder denkt, ich könnte sie verderben." Er lacht trocken.
UzB: "Und...machts du das...sie verderben?"
Waylan sieht Maria an, dann hebt er die Schultern: "Verderben wir einander nicht alle auf eine Art?"
Maria, mit einem Schmunzeln: "Ay, dio mio. Mein Rocker kann manchmal ganz schön düster sein, was?"
UzB: "Da hast du recht! Ich danke euch beiden für euren Besuch. Es war ein interessanter Nachmittag. Alles Gute euch beiden!"
Maria: "Gracias."
Waylan: "Dir auch. Und wenn du mal auf ein Konzert kommen willst ... vielleicht sehen wir uns ja."
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