Donnerstag, 24. Dezember 2020

Weihnachten mit André Berlekamp ~ Autoreninterview Teil 1


Unser Autorentag startet mit einem Interview mit André Berlekamp.


Stell dich doch den Lesern bitte kurz vor.

Zunächst einmal möchte ich mich bei dir bedanken, dass ich den Heiligen Abend bei und mit dir verbringen darf. Es ist so ein besonderer Tag, an dem alles irgendwie magisch erscheint. Die Hektik der letzten Wochen weicht der Stille, und auch die Menschen, die sonst stumm aneinander vorbeigehen, wünschen sich plötzlich ein frohes Weihnachtsfest. Das wünsche ich an dieser Stelle auch schon einmal allen LeserInnen. Und für die, die keine Ahnung haben, wer ich bin, stelle ich mich noch einmal kurz vor.

Ich bin vierzig Jahre alt und komme gebürtig aus NRW. Dort hat es mich auch dreißig Weihnachten lang gehalten, bis meine Frau und ich eine Backpacker-Tour an der Nordsee gemacht haben. In einem Streichelzoo hörten wir das erste Mal »Lass uns geh´n« von Revolverheld. Wir fühlten uns damals persönlich angesprochen, und so haben wir Haus und Weihnachtsbaum verkauft und sind für einige der schönsten Jahre auf die Nordseeinsel Borkum gezogen. ❤ Heute wohnen wir aber bei Hannover und haben uns unser Traumhaus gekauft, wie wir finden. Hihi... Es liegt direkt an einem See und lädt nicht nur Autoren zum Träumen ein. Auch unser kleiner Malteser fühlt sich so wohl wie ein Rentier im Schnee. ^^ Nach zwei Jahren Kernsanierung ist es jetzt endlich fertig. Am 26.10. kam noch die Glasscheibe für die Wohnzimmertür, da stand bereits der traditionelle Vorweihnachtsbaum. ^^ Bis auf die Fenster und den Sicherungskasten habe ich alles selbst gemacht und bin megastolz darauf. Auch auf meine Frau, denn sie hat mich tatkräftig unterstützt. Sie ist überhaupt die tollste Frau, die ich mir hätte an meine Seite wünschen können. Vielleicht fühlt sich mein Leben deshalb so weihnachtlich vollkommen an. Mit ihr ist alles so leicht, so anders. Wie ein Weihnachtsbaum voller Geschenke und wir sind die Kinder, die alles auspacken dürfen. Durch sie habe ich meine Leidenschaft zum Beruf machen können – nämlich das Schreiben von Büchern. Sie war auch der Grund dafür, dass ich Weihnachtsromane schreibe, denn sie hatte sich einen zu Weihnachten gewünscht, und weil ich so ein gehorsamer Ehemann bin, kam ich ihrer Bitte nach. Hihi... Seither schreibe ich jedes Jahr auch ein Weihnachtsbuch, weil jedes Jahr auch Weihnachten ist. Außerdem muss ich meinem Lebensmotto gerecht werden. »Die Plätzchendose ist immer halbvoll.« ^^


Etwas untypisch für einen Mann schreibst du deine Weihnachtsbücher mit großen Gefühlen. Wieso hast du dich dazu entschlossen, romantische Bücher zu schreiben?

Wir hier zu Hause lieben Weihnachten und feiern es beinahe das ganze Jahr. Hihi... Das liegt aber auch daran, dass ich meine Bücher im Sommer schreibe. Dann laufen hier Weihnachtsfilme und auch Weihnachtsmusik, um richtig in Stimmung zu kommen. Wir fiebern aber auch ohne Bücher jedes Jahr dieser Zeit entgegen. Die Romantik in den Filmen, aber auch die Musik, die so still und herzerwärmend oder einfach poppig, weihnachtlich klingt, versprühen so viel Gefühl, dass ich meine Bücher mit ebendiesem Gefühl fülle. Und was am Ende dabei rauskommt, davon könnt ihr euch später selbst überzeugen.


In welchem anderen Genre würdest du gerne mal ein Weihnachtsbuch schreiben?

Prinzipiell kann man Weihnachten in jedes Genre einflechten, aber ich könnte meine Komfortzone nie verlassen, weil Weihnachten, das Fest der Liebe, auch immer genau das bleiben sollten. Außerdem gäbe es dann sicher Ärger von meiner Frau, weil sie Horrorweihnachten oder halbnackte Blender nicht unter unserem Weihnachtsbaum sehen möchte. Und ich auch nicht. Hihi... 


Du beschreibst in deinen Büchern Träume und Wünsche. Was sind deine Träume und Wünsche?

Ich muss zugeben, dass ich Geschenke liebe, aber auch, weil es so viel Spaß macht, nicht zu wissen, was drin ist. Ich rate dann immer sehr gern und habe sogar manchmal Glück. Hihi... Wenn ich mir meine eigenen Träume und Wünsche erfüllen könnte, wäre es wohl, einmal nach Bethany zu reisen und mir dort die Schauplätze anzuschauen. Fast alle meine Bücher spielen in Oregon und ich könnte eine richtige Sightseeingtour machen. Das wäre momentan mein größter Wunsch. Glück und Gesundheit für meine Familie und mich sind ja selbstverständlich.


Was macht für dich einen guten, glaubhaften Weihnachtsroman aus? Gehört ein Happy End immer dazu?

Ja, Weihnachtsbücher sollten immer ein Happy End haben. Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, wie zu Weihnachten niemanden sterben zu lassen. Es widerstrebt meiner Grundvorstellung von einem besinnlichen Weihnachtsfest ebenso, wie meinen Lesern, die mittlerweile wissen, dass es romantisch wird und am Ende immer eine rührende Überraschung gibt. Hach... Ich liebe sie alle. Hihi...


Hast du eine Lieblingsfigur aus einem deiner Bücher? Wenn ja, welche und warum ausgerechnet diese?

Ich mag Chris am liebsten. Ihn begleite ich schon seit seiner Kindheit und durch die Scheidung seiner Eltern hatte er es nicht immer leicht. Das kenne ich nur allzu gut, gleichwohl ich eine tolle Kindheit hatte. Das dachte ich nicht immer, aber Weihnachten war bei uns immer eine ganz innige Zeit. So ist es auch bei Chris, der seinen Glauben an diese magische Zeit nie ganz losgelassen hat. Vielleicht schreibe ich deshalb auch Weihnachtsbücher, weil mich genau dieses Gefühl bis heute begleitet. An dieser Stelle sollte ich meiner Mutter für meine wundervollen Weihnachten danken. 


Gibt es einen Charakter, den du nach Beendigung deiner Bethany-Reihe besonders vermisst?

Definitiv ist das Mr. Banks. Er ist mit seinem Verkaufsstand für Weihnachtsbäume wohl die schrulligste, aber zugleich auch liebenswerteste Person. Ihn und seine preisgekrönten Fichten vermisse ich schon immer dann, wenn der Gedanke aufkommt, wann wir uns einen Weihnachtsbaum holen.


Nachher geht es mit dem 2. Teil des Interviews weiter.

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