Mittwoch, 29. Dezember 2021

Buchvorstellung und Kurzinterview ~ "𝓓𝓲𝓮𝓼𝓮𝓼 𝓿𝓲𝓮𝓵 𝔃𝓾 𝓵𝓪𝓾𝓽𝓮 𝓢𝓬𝓱𝔀𝓮𝓲𝓰𝓮𝓷" von 𝓟𝓮𝓽𝓻𝓪 𝓑𝓾𝓷𝓽𝓮

𝔹𝕦𝕔𝕙𝕧𝕠𝕣𝕤𝕥𝕖𝕝𝕝𝕦𝕟𝕘 𝕦𝕟𝕕 𝕂𝕦𝕣𝕫𝕚𝕟𝕥𝕖𝕣𝕧𝕚𝕖𝕨

Zum Jahresende habe ich noch einmal einen Liebesroman für euch im Gepäck: "𝓓𝓲𝓮𝓼𝓮𝓼 𝓿𝓲𝓮𝓵 𝔃𝓾 𝓵𝓪𝓾𝓽𝓮 𝓢𝓬𝓱𝔀𝓮𝓲𝓰𝓮𝓷" von 𝓟𝓮𝓽𝓻𝓪 𝓑𝓾𝓷𝓽𝓮.

𝓑𝓮𝓼𝓬𝓱𝓻𝓮𝓲𝓫𝓮 "𝓓𝓲𝓮𝓼𝓮𝓼 𝓿𝓲𝓮𝓵 𝔃𝓾 𝓵𝓪𝓾𝓽𝓮 𝓢𝓬𝓱𝔀𝓮𝓲𝓰𝓮𝓷" 𝓲𝓷 𝓶𝓪𝔁𝓲𝓶𝓪𝓵 5 𝓢ä𝓽𝔃𝓮𝓷.

"Dieses viel zu laute Schweigen" verknüpft große Gefühle und eine spannende Hintergrundgeschichte zum Thema Zivilcourage zu einem mitreißenden Liebesroman. Es geht um Anna und ihren heimlichen Schwarm Lukas, die in eine Situation geraten, in der eine junge Frau von einer Gruppe Männer belästigt wird. Beide reagieren ganz unterschiedlich - mit fatalen Folgen. Und Anna wird anschließend nicht nur mit den Konsequenzen ihres (Nicht-)Handelns konfrontiert, sondern auch mit Lukas' Bruder Felix. Der ist auf der Suche nach Antworten, was in jener Nacht mit seinem lebensgefährlich verletzten Bruder passiert ist, doch das ist nicht der einzige Grund, warum Annas Herz nach und nach immer mehr ins Stolpern gerät.

𝓦𝓪𝓼 𝓲𝓼𝓽 𝓭𝓪𝓼 𝓑𝓮𝓼𝓸𝓷𝓭𝓮𝓻𝓮 𝓪𝓷 𝓭𝓮𝓲𝓷𝓮𝓶 𝓑𝓾𝓬𝓱? 𝓦𝓮𝓼𝓱𝓪𝓵𝓫 𝓼𝓸𝓵𝓵𝓽𝓮 𝓭𝓮𝓻 𝓛𝓮𝓼𝓮𝓻 𝓰𝓮𝓷𝓪𝓾 𝔃𝓾 𝓭𝓲𝓮𝓼𝓮𝓶 𝓑𝓾𝓬𝓱 𝓰𝓻𝓮𝓲𝓯𝓮𝓷?

Es ist mehr Thema drin, als man normalerweise in einem Liebesroman erwartet. Das Manuskript meines ersten Romans "Weil jede Minute zählt" wurde z.B. genau deshalb bei einem großen Verlag abgelehnt, weil es "zu viel Thema" für deren Liebesromanprogramm beinhaltete. Dadurch ist es schon auch schwer, die große Masse zu erreichen, aber diejenigen, die bisher meine Romane gelesen haben, waren sehr davon angetan.

𝓔𝓻𝔃ä𝓱𝓵𝓮 𝓾𝓷𝓼 𝓮𝓽𝔀𝓪𝓼 ü𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓪𝓼 𝓢𝓮𝓽𝓽𝓲𝓷𝓰. 𝓦𝓸 𝓼𝓹𝓲𝓮𝓵𝓽 𝓭𝓲𝓮 𝓖𝓮𝓼𝓬𝓱𝓲𝓬𝓱𝓽𝓮?

Da gibt es nicht sehr viel zu erzählen. Es ist eine Stadt, die groß genug ist, um mehrere S-Bahn-Verbindungen und eine große Klinik zu haben. Es gibt bei mir ganz bewusst keinen konkreten, realen Namen für meinen Schauplatz, um damit noch mal die Aussage zu unterstreichen, dass ein solcher Vorfall überall anders genau so passieren kann.

𝓦𝓪𝓼 𝓶𝓪𝓬𝓱𝓽 𝓭𝓲𝓮 𝓟𝓻𝓸𝓽𝓪𝓰𝓸𝓷𝓲𝓼𝓽𝓲𝓷 𝓐𝓷𝓷𝓪 𝔃𝓾 𝓮𝓲𝓷𝓮𝓶 𝓫𝓮𝓼𝓸𝓷𝓭𝓮𝓻𝓮𝓷 𝓒𝓱𝓪𝓻𝓪𝓴𝓽𝓮𝓻, 𝓼𝓸 𝓭𝓪𝓼𝓼 𝓭𝓮𝓻 𝓛𝓮𝓼𝓮𝓻 𝓼𝓲𝓮 𝓾𝓷𝓫𝓮𝓭𝓲𝓷𝓰𝓽 𝓴𝓮𝓷𝓷𝓮𝓷𝓵𝓮𝓻𝓷𝓮𝓷 𝓶𝓾𝓼𝓼? 𝓦𝓪𝓼 𝓼𝓬𝓱ä𝓽𝔃𝓽 𝓭𝓾 𝓪𝓷 𝓲𝓱𝓻, 𝔀𝓪𝓼 𝔃𝓮𝓲𝓬𝓱𝓷𝓮𝓽 𝓼𝓲𝓮 𝓪𝓾𝓼?

Ich glaube, das Besondere an Anna ist, dass sie eben nicht besonders ist und dass man sie gar nicht kennenlernen muss, weil man sie in Wirklichkeit schon kennt. Denn in einer Situation, wie Anna sie an der S-Bahn-Haltestelle erlebt, geht es den meisten von uns wahrscheinlich genau wie ihr. Diese Hilflosigkeit, diese Ängste und Zweifel und die Erkenntnis, etwas tun zu müssen, aber nicht zu wissen, was. Oder auch die folgenden Schuldgefühle, die Selbstvorwürfe und der verzweifelte Versuch, endlich über alles zu reden. Was jedoch nicht so leicht ist, wenn man erst einmal den richtigen Moment verpasst hat. Die Geschichte lebt davon, mit Anna mitzuleiden, mitzufiebern, durch sie zum Nachdenken angeregt zu werden und ganz nebenbei zu lernen, wie es besser geht. Auch wenn man sie so manches Mal schütteln möchte, damit sie endlich über ihren Schatten springt.

𝓖𝓲𝓫𝓽 𝓮𝓼 𝓷𝓸𝓬𝓱 𝓮𝓽𝔀𝓪𝓼, 𝓭𝓪𝓼 𝓭𝓾 𝓾𝓷𝓫𝓮𝓭𝓲𝓷𝓰𝓽 ü𝓫𝓮𝓻 𝓭𝓪𝓼 𝓑𝓾𝓬𝓱 𝓮𝓻𝔃ä𝓱𝓵𝓮𝓷 𝓶𝓪𝓰𝓼𝓽, 𝔀𝓪𝓼 𝓭𝓾 𝓪𝓾𝓯 𝓳𝓮𝓭𝓮𝓷 𝓕𝓪𝓵𝓵 𝓵𝓸𝓼𝔀𝓮𝓻𝓭𝓮𝓷 𝓶ö𝓬𝓱𝓽𝓮𝓼𝓽?

In meinen Romanen behandle ich Themen, die mir am Herzen liegen, eben weil sie jede/n von uns jederzeit und überall treffen können. Dabei gibt es keine in Stein gemeißelte Lösung und das Letzte, was ich will, ist, mit erhobenem Zeigefinger daherzukommen. Im Gegenteil, ich persönlich habe auch keine Ahnung, wie ich an Annas Stelle reagieren würde. Ich möchte einfach nur darauf aufmerksam machen. Weil es in den meisten Fällen schon hilft, einfach mal davon gehört zu haben, um besser, anders oder überhaupt zu reagieren. Und wenn ich das durch eine berührende, spannende, hoffnunggebende Geschichte erreichen kann, ist das das Größte für mich.

𝓗𝓪𝓼𝓽 𝓭𝓾 𝓮𝓲𝓷𝓮 𝓛𝓲𝓮𝓫𝓵𝓲𝓷𝓰𝓼𝓼𝓽𝓮𝓵𝓵𝓮 𝓸𝓭𝓮𝓻 𝓮𝓲𝓷 𝓛𝓲𝓮𝓫𝓵𝓲𝓷𝓰𝓼𝔃𝓲𝓽𝓪𝓽 𝓲𝓶 𝓑𝓾𝓬𝓱? 𝓥𝓮𝓻𝓻ä𝓽𝓼𝓽 𝓭𝓾 𝓼𝓲𝓮 𝓾𝓷𝓼?

"Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun."
Das ist ein Zitat von Molière, das ich dem Roman vorangestellt habe und das den Kern der Geschichte perfekt trifft.

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