Wer ist das größere Monster: der Vampir – oder der Mensch?
London 1888: Kurz vor ihrer Hochzeit mit einem Anwalt erfährt Elisabeth, dass ihr bester Freund Ferenc ein Vampir ist. Zuerst ist sie entsetzt, doch dann zeigt Ferenc ihr seine Welt. Eine Welt, in der sich die Vampire ihre beinahe unerschöpfliche Zeit mit Wissenschaft und Forschung vertreiben.
Dabei stellt sie fest, dass nicht alle Vampire so bedrohlich sind, wie sie dachte … und dass das wahre Monster womöglich längst unter einem Dach mit ihr lebt.
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Der Schreibstil ist angenehm und leicht, fesselnd und bildhaft, schnell und flüssig zu lesen. Der Einstieg ist mir sehr leicht gefallen, ich fand sehr schnell Zugang zu der Handlung und den Charakteren.
Der Roman entführt uns ins viktorianische London und wird aus der Perspektive von Elisabeth erzählt. Die Atmosphäre ist düster und dunkel und wird sehr eindringlich beschrieben und geschildert.
London im Jahr 1888 war eine Stadt der extremen Gegensätze, geprägt von großer Armut und gleichzeitig unvorstellbarem Reichtum. Es war eine Zeit des Wandels, aber auch der sozialen Ungleichheit und der Kriminalität. Das Jahr 1888 ist vor allem durch die Whitechapel-Morde und den Serienmörder Jack the Ripper bekannt. Die Morde an Prostituierten im East End versetzten die Bevölkerung in Angst und Schrecken und machten die katastrophalen Zustände in diesem Stadtteil deutlich.
Da ich Vampire im Allgemeinen sehr mag, habe ich mich auf dieses Buch besonders gefreut. Die Darstellung der Vampire hier fand ich interessant und erfrischend anders. Mir gefiel, dass sie nicht als blutrünstige Überwesen dargestellt wurden. Stattdessen haben sie sich in die Gesellschaft integriert und einen Weg gefunden, mit den Menschen zu leben, ohne diese zu gefährden. Dieser zivilisierte Ansatz war eine willkommene Abwechslung.
Besonders interessant und sehr gelungen fand ich den Aufbau des Romans. Die Geschichte beginnt ruhig, ein netter Liebesroman, doch dann steigert sie sich kontinuierlich. Die allmähliche Eskalation und die tragische Wendung in Elisabeths Leben fand ich grandios inszeniert. Anfangs fragte ich mich noch, wohin die Geschichte überhaupt führen würde, da sie so gemächlich begann. Doch dann nahm die Spannung stetig zu. Auch das Thema Vampire trat etwas in den Hintergrund und ein anderes Thema immer stärker in den Vordergrund. Am Ende fügte sich jedoch alles zusammen, und beide Handlungsstränge erwiesen sich als essenziell. Diese unerwartete Wendung innerhalb des Vampirthemas war auf jeden Fall interessant. Auch die tragische Entwicklung in Elisabeths Leben war überraschend, obwohl sie im Kontext der Zeit, in der die Geschichte spielt, eigentlich naheliegend erscheint.
Elisabeth steht im Zentrum der Handlung. Während sie mir manchmal etwas naiv erschien, reagierte sie in anderen Situationen überraschend gefasst. Ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte hat mir gut gefallen.
Dieses Buch hat mich auf positive Weise überrascht. Ich bin absolut begeistert von der Handlung, ihrer Entwicklung und der unerwarteten Richtung, die die Geschichte genommen hat. Obwohl die Romantik nur eine untergeordnete Rolle spielt, hat mich der Roman als historischer Schauerroman vollkommen in seinen Bann gezogen. Die Geschichte übte eine enorme Faszination auf mich aus.
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Ich bin restlos begeistert! Der Schreibstil ist poetisch und mitreißend, und die Charaktere Elisabeth und Ferenc sind so lebendig und vielschichtig, dass ihre tragische Geschichte mich bis ins Mark getroffen hat.
★★★★★
5 von 5 Sterne