𝔹𝕝𝕠𝕘𝕥𝕠𝕦𝕣 zu "𝕄𝕪 𝕊𝕚𝕟𝕗𝕦𝕝 𝕊𝕦𝕞𝕞𝕖𝕣" von 𝕊𝕚𝕥𝕒 𝕋𝕠𝕣𝕒𝕤𝕚

Herzlich willkommen zum 2. Tag der Blogtour, an dem sich alles um den 𝔼𝕣𝕠𝕥𝕚𝕤𝕔𝕙𝕖𝕟 𝕃𝕚𝕖𝕓𝕖𝕤𝕣𝕠𝕞𝕒𝕟 dreht.

"50 Shades of Grey" wurde weltweit mehr als 100 Millionen Mal verkauft. Von den Kinobesuchern der Verfilmung einmal abgesehen. Woher kommt es, dass in einer emanzipierten Gesellschaft Millionen Frauen einen Roman verschlingen, in dem der dominante Hauptcharakter Christian Grey auf Unterwerfung, Dominanz und Unterdrückung setzt?

Erotikromane haben in unsere Gesellschaft noch immer einen schlechten Ruf. Sie stehen für ein paar Euro in den Regalen an der Supermarktkasse und sind seit dem Hype um „Fifty Shades of Grey“ als Unterhaltung für einsame Hausfrauen verschrien. Aber ist das wirklich so? Was steckt hinter dem Klischee?

Dieser Frage ist das Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik (MPIEA) nachgegangen. 420 Teilnehmerinnen wurden befragt. 

Entgegen der Vorurteile handelt es sich bei der Leserschaft von Erotikromanen vor allem um Frauen „mit einem überdurchschnittlichen Bildungsniveau“ zwischen 20 und 40 Jahren. Ein Großteil der Befragten gab an, viel und gerne zu lesen und auch gerne mit sozialen Kontakten über ihre Leseerfahrungen zu sprechen.

Leserinnen erotischer Romane sind emanzipiert, feministisch und übermäßig intelligent. Also nichts mit unterdrückten Hausfrauen, die sexuell nur durch dominante Männer stimuliert werden. Zwischen Sex, Fantasie und Wirklichkeit besteht ein grandioser Unterschied, daher macht das Abtauchen in die verführerischen Zeilen auch so viel Spaß.

Erotische Romane unterhalten, sind leicht zu lesen, mitreißend und fesselnd, es werden Tabus gebrochen und vielelciht eigene Gelüste hervorgezaubert.

Du schaust gerne Horrorfilme? Bist du dann auch automatisch ein Serienkiller? 

Nein! Ganz bestimmt nicht. Und eben sowenig sind Leserinnen erotischer Romane unterdrückte oder einsame Hausfrauen.

Filme und Bücher sind der Lage, uns in eine fremde Welt zu versetzen. Ein Erotikroman fesselt, er bringt verborgene Gelüste ans Tageslicht, bereichert unsere Fantasie. Doch nur weil du in deiner Fantasie beim Sex gern in Ketten gelegt und von einem düsteren Selfmade-Millionäre den Hintern versohlt bekommst, ist man noch lange keine unemanzipierte Frau. In der Fantasie ist alles erlaubt!

Ich habe der Autorin Sita Torasi ein paar Fragen zum Thema Erotikroman gestellt.

𝓦𝓲𝓮𝓼𝓸 𝓱𝓪𝓼𝓽 𝓭𝓾 𝓭𝓲𝓬𝓱 𝓮𝓷𝓽𝓼𝓬𝓱𝓲𝓮𝓭𝓮𝓷, 𝓮𝓻𝓸𝓽𝓲𝓼𝓬𝓱𝓮 𝓡𝓸𝓶𝓪𝓷𝓮 𝔃𝓾 𝓿𝓮𝓻ö𝓯𝓯𝓮𝓷𝓽𝓵𝓲𝓬𝓱𝓮𝓷?

In meinen Liebesromanen prickelt es auch, wenn auch nicht so ausführlich, wie in erotischen Romanen. Das wollte ich einfach mal ausprobieren und schrieb anfangs ein paar kleine Kurzgeschichten, die von Verlagen angenommen wurden. In der Zeit schrieb ich einige Kurzromane für einen Ebookverlag, der auch erotische Kurzromane anbot. Ich bot etwas an und bekam auch dafür einen Vertrag und für weitere Romane. So fing es an.

𝓦𝓪𝓼 𝓶𝓪𝓬𝓱𝓽 𝓯ü𝓻 𝓭𝓲𝓬𝓱 𝓮𝓲𝓷𝓮𝓷 𝓰𝓾𝓽𝓮𝓷 𝓮𝓻𝓸𝓽𝓲𝓼𝓬𝓱𝓮𝓷 𝓛𝓲𝓮𝓫𝓮𝓼𝓻𝓸𝓶𝓪𝓷 𝓪𝓾𝓼?

Der Inhalt sollte, obwohl er sehr direkt sein kann, niveauvoll formuliert sein. Jedenfalls aus meiner Sicht. Es gibt Begriffe, die es bei mir niemals geben wird. Und die Figuren sollten eine richtige Geschichte haben, nicht nur die Abfolge von Sexszenen. 

𝓛𝓲𝓮𝓼𝓽 𝓭𝓾 𝓼𝓮𝓵𝓫𝓼𝓽 𝓮𝓻𝓸𝓽𝓲𝓼𝓬𝓱𝓮 𝓛𝓲𝓮𝓫𝓮𝓼𝓻𝓸𝓶𝓪𝓷𝓮?

Ja, ich lese durchaus auch erotische Liebesromane. 

𝓦𝓮𝓵𝓬𝓱𝓮 𝓴𝓪𝓷𝓷𝓼𝓽 𝓭𝓾 𝓮𝓶𝓹𝓯𝓮𝓱𝓵𝓮𝓷?

Burning Desire von Kristy Deluca, bzw. die unter ihrem anderen Pseudonym Kate Lynn Mason. 

Die Palace Pleasure – Reihe von Bobbie Kitt. 

Die Bücher von Amanda Frost und viele andere.

𝓦𝓮𝓼𝓱𝓪𝓵𝓫 𝓭𝓮𝓷𝓴𝓼𝓽 𝓭𝓾, 𝓱𝓪𝓽 𝓭𝓪𝓼 𝓖𝓮𝓷𝓻𝓮 𝓭𝓮𝓼 𝓮𝓻𝓸𝓽𝓲𝓼𝓬𝓱𝓮𝓷 𝓛𝓲𝓮𝓫𝓮𝓼𝓻𝓸𝓶𝓪𝓷𝓼 𝓮𝓲𝓷𝓮𝓷 𝓷𝓮𝓰𝓪𝓽𝓲𝓿𝓮𝓷 𝓣𝓸𝓾𝓬𝓱?

Ich denke nicht, dass erotische Liebesromane immer noch einen negativen Touch haben. Seit dem Hype von Shades of Grey gehen doch sowohl Leserinnen wie auch Autorinnen viel offener mit dem Thema

Erotik um. 

𝓘𝓬𝓱 𝓴𝓮𝓷𝓷𝓮 𝓜𝓮𝓷𝓼𝓬𝓱𝓮𝓷, 𝓭𝓲𝓮 𝓼𝓬𝓱𝓵𝓪𝓰𝓮𝓷 𝓲𝓱𝓻𝓮 𝓮𝓻𝓸𝓽𝓲𝓼𝓬𝓱𝓮𝓷 𝓑ü𝓬𝓱𝓮𝓻 𝓲𝓷 𝓷𝓮𝓾𝓽𝓻𝓪𝓵𝓮 𝓑𝓾𝓬𝓱𝓱ü𝓵𝓵𝓮𝓷 𝓮𝓲𝓷, 𝓭𝓪𝓶𝓲𝓽 𝓷𝓲𝓮𝓶𝓪𝓷𝓭 𝓼𝓲𝓮𝓱𝓽, 𝔀𝓪𝓼 𝓼𝓲𝓮 𝓵𝓮𝓼𝓮𝓷. 𝓢𝓸𝓵𝓵𝓽𝓮 𝓶𝓪𝓷 𝓼𝓲𝓬𝓱 𝓯ü𝓻 𝓼𝓮𝓲𝓷𝓮 𝓛𝓮𝓼𝓮𝓿𝓸𝓻𝓵𝓲𝓮𝓫𝓮𝓷 𝓲𝓶 𝓐𝓵𝓵𝓰𝓮𝓶𝓮𝓲𝓷𝓮𝓷 𝓾𝓷𝓭 𝓢𝓹𝓮𝔃𝓲𝓮𝓵𝓵𝓮𝓷 𝓲𝓶 𝓮𝓻𝓸𝓽𝓲𝓼𝓬𝓱𝓮𝓷 𝓑𝓮𝓻𝓮𝓲𝓬𝓱 𝓼𝓬𝓱ä𝓶𝓮𝓷?

Niemand sollte sich für seine Lesevorlieben schämen.

Ich kann natürlich nicht für andere sprechen, aber ich habe noch nie erotische Bücher in neutrale Hüllen eingeschlagen. Allerdings lese ich auch meistens nur zu Hause, da ist es sowieso egal. Und dann gibt es ja die Ebooks, einem Reader sieht man nicht an, was in ihm steckt. 😉 

𝓖𝓵𝓪𝓾𝓫𝓼𝓽 𝓭𝓾, 𝓶𝓪𝓷 𝓴𝓪𝓷𝓷 𝓭𝓲𝓮 𝓜𝓮𝓷𝓼𝓬𝓱𝓮𝓷, 𝓭𝓲𝓮 𝓮𝓻𝓸𝓽𝓲𝓼𝓬𝓱𝓮 𝓛𝓲𝓽𝓮𝓻𝓪𝓽𝓾𝓻 𝓵𝓮𝓼𝓮𝓷, 𝓴𝓪𝓽𝓮𝓰𝓸𝓻𝓲𝓼𝓲𝓮𝓻𝓮𝓷?

Das glaube ich nicht, das solle man auch meiner Meinung nach nicht tun. Außerdem lesen die meisten Leseratten durchaus mehrere Genres.