Traveling to ... Annwyn ~ "Elbenohr: Das Tor der Welten" von Petra P. Hasler

Herzlich Willkommen und schön, dass ihr mich auf eine Reise nach Anwynn begleiten wollt!

Bevor es losgeht, möchte ich euch noch ein paar Dinge über Anwynn erklären.

Genau genommen ist Anwynn keine fremde Welt – sie ist ein Teil der unseren, auch wenn viele sie nicht mehr richtig wahrnehmen können. Lasst es uns vielleicht so vergleichen: Wenn unsere Welt der Körper ist, ist Anwynn die Seele.

Von den unzähligen Übergängen, die es früher einmal gab, sind leider nur noch wenige geblieben. Und weil der mächtige Druide Rasvinor gerade nicht vor Ort ist, um uns durch ein Portal zu schleusen, müssen wir uns heute der dritten Möglichkeit bedienen, um nach Anwynn zu gelangen: Wir reisen mit unserem Geist.

Dazu müssen wir uns in die Natur begeben, einen unberührten Platz aufsuchen. Ein Ort, der eine gewisse Magie ausstrahlt. Die Magie, die ihr spürt, ist nämlich Anwynn, die Anderswelt, die nach euch ruft. 

Wenn ihr euren Platz gefunden habt, dann setzt euch hin und schließt die Augen. Öffnet euch dem Ruf der Anderswelt. 

Vielleicht wird euch schwindlig werden. Ganz sicher hört ihr den Oberton, ein feines Schwingen. Lasst euch fallen.

Schreckt euch nicht, wenn ihr die Augen öffnet und plötzlich alles anders aussieht. Der Platz mag vielleicht noch der gleiche sein, doch um Pflanzen und Bäumen liegt nun dieses ätherische Schwingen. Dieser magische Schimmer hüllt alle Wesens Anwynns ein. Und auch ihr habt euch verändert. Seidene Kleider schmiegen sich plötzlich um euren Leib. Ihr seid barfuß und sobald ihr aufsteht, spürt ihr diese Leichtigkeit. Das liegt zum einen am Zauber Anwynns, zum anderen aber daran, dass ihr nur mit eurem Geist hier seid. Euer Körper liegt in der Zwischenzeit bewusstlos in eurer Welt zuhause. 

Ja – bewusstlos. 

Darüber braucht ihr euch aber keine Sorgen machen. Es sei denn, ihr bleibt zu lange fort … 

Damit wären wir beim nächsten Punkt angelangt: 

In Anwynn verläuft die Zeit anders. Momente, die sich wie wenige Minuten anfühlen, können in der alltäglichen Welt Tage sein. Früher gab es einige, die zufällig in diese Welt gelangten, vor Staunen nicht ans Heimkehren dachten – und wenn sie es dann taten, waren ihre Geliebten grau oder bereits tot. 

Aus diesem Grund ist es wichtig, jemanden an eurer Seite zu haben. Am besten einen Elben oder eine Elbin. Sie nennen sich auch die Hüterinnen und Hüter Anwynns. Mit ihnen gemeinsam könnt ihr Anwynn erkunden, ohne fürchten zu müssen, euch für immer darin zu verlieren. Ihr werdet auf eurer Reise auf magische Pferde treffen, auf Hirsche, Feen, Elfen, Zwerge und Wesen, die ihr euch jetzt noch gar nicht vorstellen könnt.

Wenn ihr etwas aus der Anderswelt mitnehmen wollt, solltet ihr vorher vielleicht noch etwas wissen: Alles, was ihr aus Anwynn in die alltägliche Welt bringt – und sei es auch nur eine Strähne Pferdehaar – verwandelt sich zuhause in einen Edelstein.

Ihr könnt es kaum erwarten?

Schön!

Eines muss ich euch aber unbedingt noch sagen: 

Haltet euch für den Anfang fern von Quellen. Sie werden zumeist von Wasserwesen bewohnt. Deren Gesang wirkt so betörend, dass ihr ihm vielleicht nie wieder entkommt …

So, nun aber genug. 

Es kann losgehen … 

Ich wünsche euch eine fantastische Reise!