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Sonntag, 6. September 2020

It's TeaTime ~ Mit Hermes aus „Libellenmagie“ von B.E. Pfeiffer


Es ist ein schöner, nicht allzu warmer Sonntagnachmittag Anfang September. Ich erwarte heute einen göttlichen Gast zum Tee, vor dem ich schon wegen seiner besonderen Anziehung auf Frauen gewarnt wurde. Ich bin gespannt, ob Hermes aus „Libellenmagie“ von B.E. Pfeiffer seinem Ruf gerecht wird. Und da kommt er auch schon und hat etwas Leckeres mitgebracht. Er hat vier kleine Förmchen dabei. Mal schauen, was sich darin verbirgt.

UzB: "Hallo Hermes, schön, dass du da bist. Stell dich doch den Lesern bitte kurz vor."

Hermes: "Hallo. Puh, Vorstellungen ... darin war ich nie gut. Aber ich versuche es. Hallo, ich bin Hermes. In meiner derzeitigen Identität heiße ich Harrison Winter und bin der Assistent der Museumsleiterin Shenandoah Hart "seufz"
Um ein wenig Würze in mein Leben zu bringen, gehe ich manchmal auf Schatzsuche in alten Tempeln ..."

UzB: "Was heißt in deiner derzeitigen Identität? Treibst du dich öfter unter anderem Namen hier auf Erden herum?"

Hermes: "Im Moment bin ich als Harrison Winter bekannt. Davor hieß ich Hartmund Miles. Ich versuche eigentlich immer einen Namen mit H zu finden. ist nicht so einfach, nach zweitausend Jahren unter den Menschen. Denn seit damals lebe ich unter euch, weil ich nicht länger ein Gott sein wollte."

UzB: "So lange schon?! Dann hast du ja einige Entwicklungen mitgemacht. Weshalb wolltest kein Gott mehr sein?"

Hermes: "Ja ich konnte bei vielen Dingen leider nichts machen...
Warum ich kein Gott mehr sein wollte? Kennst du andere Götter? Die sind arrogant und haben keinen Respekt vor Menschen..."

UzB: "Wenn du das sagst, mir ist bisher außer dir noch keiner begegnet 😉. Shenandoah Hart, wer ist sie, dass sie dich zum Seufzen bringt?"

Hermes räuspert sich: "Dr. Hart ist meine Chefin im Museum."

UzB: "Und das lässt dich seufzen? Na das muss ja eine ganz besondere Frau sein."

Hermes: "Ja... kennst du das Gefühl, wenn du jemanden ansiehst und dir der Kopf schwirrt und das Herz höher schlägt? So geht es mir bei ihr. Aber das darf sie niemals wissen ..."

UzB: "Weshalb nicht?"

Hermes: "Sagen wir, es würde sie in Gefahr bringen ..."

UzB: "Hm, das klingt ja sehr kryptisch. Vielleicht magst du dann eher etwas von deinen Streifzügen in die Tempel erzählen?"

Hermes zwinkert: "Gutes Thema. Ich bin nämlich mittlerweile ein Profi was das Finden und Auslösen ... ich meine, Umgehen ... von Fallen betrifft 🙂
Die alten Völker sind ziemlich einfallsreich gewesen und wenn ich nicht einen ziemlich robusten, fast unsterblichen Körper hätte, hui ... dann wäre es ein paar Mal echt knapp geworden."

UzB: "Das klingt ja ziemlich spannend und gefährlich. Was war dein gefährlichstes Abenteuer bisher?"

Hermes: "Das war in einer Pyramide in Ägypten, was hauptsächlich an den Ushebtis dort lag. Das sind so kleine Menschen aus Ton, grob ausgedrückt. Und die waren ziemlich lästig. Die Mumien dort waren allerdings nett."

UzB: "Na wenigstens etwas. Und was hast du dort für Schätze gefunden?"

Hermes: "Na ja. Sagen wir so, wenn ich etwas Magisches finde (und ja, es gibt magische Artefakte in der Menschenwelt, die von Göttern geschmiedet oder mit Kräften versehen wurden), dann sorge ich dafür, dass es für die Menschen nicht gefährlich wird. Aber das weiß ich vorher ja nicht. Ich nehme gerne jeden Spezialauftrag an, einfach, weil mich das von vielen Dingen ablenkt und ich so etwas zurückgeben kann. Rede ich mir halt ein ."

UzB: "Und was machst du, wenn du mal etwas Wertvolles, Nichtmagisches, einen Schatz gefunden hast? Und woher kommen diese Aufträge?"

Hermes: "Also für gewöhnlich gehe ich nur in Tempel, wenn ich einen Auftrag habe. Oder Pyramiden. Oder Katakomben. Dementsprechend liefere ich die nichtmagischen Dinge ab.
Die Aufträge ... nun ja, ich habe einen gewissen Ruf in gewissen Kreisen. Mit meinem Decknamen "König der Diebe" werde ich von diesen Leuten aufgesprüt und sie buchen meine Leistung."

UzB: "Es ist also ein "richtiges" Geschäft."

Hermes: "Ja. Wobei ich das Geld nicht brauchen würde. Ich bin durch meine Abstammung gut versorgt."

UzB: "Ist ja auch schön, wenn man nicht für Geld arbeiten muss, sondern das machen kann, was einem Spaß macht. Und wie sieht deine Arbeit im Museum aus? Was machst du da und warum arbeitest du dann dort auch noch?"

Hermes: "Ich brauche Beschäftigung und Abwechslung. Unsterblich zu sein ist manchmal unheimlich langweilig, weißt du.
Und im Museum ... wisst ihr Menschen eigentlich, wie falsch manche eurer Göttergeschichten sind? Aber wenn man Shenan ... ich meine, Dr. Hart, zuhört, wie sie Leute durch die Ausstellung führt ... das ist schon etwas Besonderes. Man merkt einfach, dass sie ihren Job liebt und sie reißt mich jedes Mal irgendwie mit."
Er räuspert sich.
"Ansonsten helfe ich bei Führungen, staube Ausstellungsstücke ab und dekoriere manchmal um."

UzB: "Dr. Hart scheint es dir ja irgendwie angetan zu haben...oooooder?"

Hermes: "Sie mag auf den ersten Blick unnahbar und kühl wirken. Aber sie ist klug, sie brennt für ihre Leidenschaft, hat das Herz am rechten Fleck und sie ist wunderschön. Ich habe viele Frauen getroffen, aber keine war wie sie. Und ich weiß, wovon ich spreche."

UzB: "Das kann ich mir vorstellen, dass du schon die Bekanntschaft unzähliger Frauen gemacht hast. Wirst du sie um ein Date bitten?"

Hermes: "Wen? Dr. Hart?
Ich sagte doch ... das ist für sie gefährlich. Und ich will nicht, dass ihr etwas zustößt. Erst recht nicht meinetwegen."

UzB: "Vielleicht änderst du ja deine Meinung noch.  Ich werde dich bei unserem nächsten Treffen einfach nochmal fragen. Danke für deinen Besuch, es war mir eine Freude."

Hermes: "Mir auch, vielen Dank."


Und zum Schluss noch das Rezept von Hermes. Er hatte folgendes mitgebracht:

Tonkabohnen Crème Brûlée 

Bild: Pixabay
4 Portionen
1 Tonka Bohne
375ml Schlagobers
6 Eigelbe
50g Zucker
30g braunen Zucker (zum flambieren)

Ofen auf 150° vorheizen
Tonka Bohne klein reiben und in Schlagobers geben. Eigelbe mit Zucker aufschlagen, bis sie schaumig sind, und anschließend Schlag mit Tonka Bohne hinzugeben. Alles gut vermengen.
In 4 feuerfeste Förmchen geben, diese in ein tiefes Blech stellen und das Blech mit heißem Wasser füllen. Anschließend in den Ofen für 45 bis 60 Minuten (Creme sollte gestockt aber nicht krümelig sein)
Abkühlen lassen (am besten über Nacht). Vor dem Servieren mit braunem Zucker bestreuen und mit einem Brenner flambieren.

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