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Donnerstag, 24. April 2025

𝓡𝓮𝔃𝓮𝓷𝓼𝓲𝓸𝓷 zu "𝓟𝓵𝓪𝔂 𝓞𝓯 𝓗𝓮𝓪𝓻𝓽𝓼" von 𝓙𝓾𝓵𝓲 𝓓𝓸𝓻𝓷𝓮

Cover: dtv

𝕀𝕟𝕙𝕒𝕝𝕥

Magie ist tückisch. Wünsche sind gefährlich. Liebe ist voller Geheimnisse.

Für die Erfüllung ihres innigsten Wunschs verspricht Evie einem unbekannten Jungen im magischen Spiegelkabinett ihrer Großmutter ihr Herz – und zahlt dafür einen hohen Preis: Seither bringen ihre Hände jedem, den sie berührt, den Tod. Erst als sie Jahre später dem charmanten Arthur begegnet, scheint sich ihr Wunsch nach jemandem, der sie liebt, endlich zu erfüllen. Doch Evies Fluch macht es den beiden unmöglich zusammen zu sein. Und als sie der Versuchung, sich nahezukommen, nicht länger widerstehen können, zahlt Arthur einen zu hohen Preis für seine Liebe zu Evie. Der Einzige, der Evie und Arthur helfen kann, ist der unergründliche Rémi. Doch er hütet zahlreiche Geheimnisse – und sie alle könnten Evie das Herz brechen ...

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"Play of Hearts" von Juli Dorne entführt uns als Auftakt der "The Hearts Duet"-Reihe in eine wahrhaft außergewöhnliche Welt, die so vielschichtig und faszinierend ist, dass ich mich schon jetzt auf weitere Entdeckungen im zweiten Band freue. 

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und transportiert Evies Gefühlswelt auf beeindruckende Weise, sodass man als Leser mit ihr mitfühlt. Ohne komplizierte Satzkonstruktionen wird man mühelos in die fantasievolle Welt hineingezogen, wobei das Erzähltempo den jeweiligen Ereignissen angepasst ist. Besonders ansprechend sind die Szenenwechsel, die mit dem Zirkus und später mit Barcelona positive Erinnerungen wecken.

Anfangs nimmt die Geschichte einen sanften Anlauf, ganz im Einklang mit dem Kennenlernen der Protagonistin Evie. Ihr junges Leben ist von Einsamkeit und Ablehnung geprägt, was es umso bemerkenswerter macht, dass sie sich eine solch liebenswürdige Natur bewahrt hat. Seit ihrer Kindheit besitzt Evie eine ungewöhnliche Gabe: eine Berührung ihrer Hände kann tödlich sein – eine Besonderheit selbst in ihrer magiebegabten Familie, in der sich alles um den Tod dreht. Doch Evie sehnt sich nicht nach dieser Macht, sondern wünscht sich nichts sehnlicher, als anderen Freude zu bereiten.

Obwohl Evies warmherzige Art sofort gefangen nimmt, erscheint ihre ausgeprägte Naivität angesichts ihrer besonderen Fähigkeit und ihrer familiären Umstände nicht immer ganz nachvollziehbar. Andererseits mag gerade diese Gutgläubigkeit erklären, warum sie eine so entwaffnende Freundlichkeit an den Tag legt, die im Laufe der Geschichte immer deutlicher wird und sie absolut authentisch und herzlich wirken lässt.

Als Evie auf Arthur trifft, ahnt sie nicht, wer er wirklich ist, doch sie ist bereit, mit ihm fortzugehen. In seiner Zuneigung und Liebe sucht sie den Halt, der ihr in ihrer Kindheit gefehlt hat – ein Wunsch, für den sie alles opfern würde. Doch alles hat seinen Preis, und in diesem Fall ist es Arthur, der ihn zahlt. Um ihm zu helfen, verschlägt es die beiden in einen Zirkus voller Illusionisten, eine Welt, die Evie mit ihrer Freude und ihrem Zauber sofort in ihren Bann zieht. Doch auch hier lauern Schatten. Eine wichtige Rolle spielt hier Rémi, den Evie kurz zuvor kennengelernt hat. Er ist ein undurchschaubarer Charakter, der viele Geheimnisse birgt.

Die Geschichte lebt von einem faszinierenden Spiel der Kontraste. Arthur ist Evies Sonnenschein, während Rémi eher die dunkle Nacht verkörpert. Arthur steht für alles Positive, während Rémi sie immer wieder auf Distanz hält. Diese Gegensätze sind grandios umgesetzt. Denn obwohl Evie ihr Zuhause verlässt, um Arthur zu helfen, eröffnet sich ihr eine völlig neue Welt voller außergewöhnlicher Begegnungen, allen voran mit Rémi, der einen bedeutenden Platz in ihrem Leben einnimmt. Trotz seiner widersprüchlichen und oft ablehnenden Art gelingt es Evie, hinter seine Fassade zu blicken. Sie scheint sein Gegenstück zu sein, gleicht seine Dunkelheit mit ihrer Herzlichkeit aus und glaubt fest an das Gute im Menschen.

Obwohl die Grundidee und ihre Umsetzung überzeugen, gibt es ein paar kleinere Aspekte, die nicht unerwähnt bleiben sollen. Es gab ein paar wenige Momente, die etwas konstruiert wirkten und die  besser und ausführlicher hätten in die Handlung eingebunden werden können, um die Schattenseiten anderer Magieformen greifbarer zu machen. Auch Evies bereits erwähnte Gutgläubigkeit erscheint angesichts ihrer tödlichen Gabe manchmal etwas unplausibel. 

Insgesamt bin ich von "Play of Hearts" wirklich begeistert, da die Geschichte mehr Tiefgang besitzt als zunächst vermutet. Das Mitfiebern und Spekulieren hat großen Spaß gemacht, und die Neugier auf den nächsten Band ist geweckt. Wer eine wunderschöne Fantasy-Geschichte sucht, in der die zwischenmenschlichen Beziehungen und ein fantastisches, an Kindheitserinnerungen erinnerndes Setting im Vordergrund stehen, und wer überzeugende Protagonisten begleiten möchte, die die Hoffnung auf Liebe niemals aufgeben, dem sei dieses Buch wärmstens empfohlen. 

𝔽𝕒𝕫𝕚𝕥

Die perfekte Mischung aus Magie, einem geheimnisvollen Fluch und verbotenen Gefühlen – ein vielversprechender, märchenhafter Start.
★★★★
4,5 von 5 Sternen

Mittwoch, 23. April 2025

𝓡𝓮𝔃𝓮𝓷𝓼𝓲𝓸𝓷 zu "𝓞𝓼𝓽𝓼𝓮𝓮𝓴ü𝓼𝓼𝓮 𝓼𝓬𝓱𝓶𝓮𝓬𝓴𝓮𝓷 𝓫𝓮𝓼𝓼𝓮𝓻" von 𝓚𝓪𝓽𝓻𝓲𝓷 𝓕𝓻𝓪𝓷𝓴𝓮

Cover: dp

𝕀𝕟𝕙𝕒𝕝𝕥

Eine Hochzeit an der Ostsee, ein Ex-Freund als Trauzeuge und die Frage, ob die Liebe eine zweite Chance verdient
Die humorvolle Second Chance Romance an der Ostseeküste

„Gefühle waren etwas für Mutige“

Deshalb hat Luna es perfektioniert, ihr Herz zu beschützen. Früher war sie mutig, doch nach einer schmerzhaften Trennung hat sie sich eine Regel auferlegt: Niemand kommt ihr nah genug, um ihr Herz erneut zu brechen. Die große Liebe? Ein Märchen, an das sie längst nicht mehr glaubt. Doch natürlich reist sie dennoch zur Hochzeit ihrer besten Freundin Sophie an die Ostsee – schließlich ist sie die Trauzeugin. Was Sophie ihr aber verschwiegen hat: Moritz, Lunas Ex und die vermeintlich große Liebe ihres Lebens, ist der Trauzeuge des Bräutigams. Der Mann, der vor zehn Jahren ohne ein Wort verschwand und ihr Herz in Scherben zurückließ.

Als auserwählte Trauzeugen müssen sie nun zusammenarbeiten: vom chaotischen Familienessen bis zu Tanzstunden, bei denen sie sich gegenseitig auf die Füße treten. Doch je näher der große Tag rückt, desto mehr geraten ihre Gefühle außer Kontrolle. Und Luna muss sich fragen, ob sie Moritz erneut ihr Herz schenken und wieder an die Liebe glauben kann.

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Die Autorin entführt mit einem lockeren und leichten Schreibstil, der sich angenehm und flüssig lesen lässt, direkt an die Ostseeküste. 

Der Einstieg ist mir mühelos gelungen und hat mich sogleich in die Geschichte hineingezogen. Im weiteren Verlauf der Handlung ließ mein anfänglicher Enthusiasmus jedoch etwas nach, was primär am Verhalten der Protagonistin Luna lag.

Eingebettet in ein traumhaftes und lebendiges Setting entfaltet dieses Buch eine wundervolle Atmosphäre, die den Leser sofort in ihren Bann zieht und das die Küste Rügens gekonnt in Szene setzt. Es bietet eine gelungene Mischung aus Romantik, die das Herz erwärmt, humorvollen Einlagen, die für ein Lächeln sorgen, und emotionalen Momenten, die tief berühren. So entsteht ein wahrer Wohlfühlroman, der die Seele streichelt und ein behagliches Gefühl hinterlässt.

Die Charaktere werden lebendig mit ihren individuellen Stärken und Schwächen gezeichnet. Dennoch konnten mich sowohl Luna als auch Markus nicht vollständig überzeugen. 

Die Geschichte selbst ist gespickt mit einigen Wirrungen und Wendungen rund um die Aufarbeitung von Vergangenem und Gegenwärtigem. Die Hochzeitsvorbereitungen gestalten sich nicht ganz chaosfrei und es gab viele humorvolle und unterhaltsame Szenen, die mich zum Schmunzeln gebracht haben.

Dennoch blieben für mich einige Aspekte nicht gänzlich nachvollziehbar. Vor allem Lunas Verhalten, ihre Einstellung Moritz gegenüber war für mich sehr schwer zu verstehen. Die beiden waren damals fast noch Kinder und dann 10 Jahre so an dem Herzschmerz festzuhalten ist doch sehr unrealistisch. Luna wirkte dadurch sehr kindisch. Auch die Beweggründe für Markus' plötzliches Verschwinden vor zehn Jahren wurden nicht richtig ausgearbeitet.

Das Buch hat mir eine schöne Lesezeit beschert, mich an die traumhafte Ostseeküste entführt und Urlaubsfeeling hervorgerufen, wobei es sehr stark gestartet ist und dann aber etwas nachgelassen hat. 

𝔽𝕒𝕫𝕚𝕥

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass "Ostseeküsse schmecken besser" eine herzerwärmende Second Chance Romance in einem traumhaften Ostsee-Ambiente bietet. Die Geschichte von Luna und Moritz, einem ungleichen Paar inmitten chaotischer Hochzeitsvorbereitungen, verspricht unterhaltsame Lesestunden, auch wenn die Beweggründe einiger Handlungen nicht immer vollständig nachvollziehbar sind.
★★★
3,5 von 5 Sternen

Montag, 21. April 2025

𝓡𝓮𝔃𝓮𝓷𝓼𝓲𝓸𝓷 zu "𝓡𝓮𝓿𝓮𝓷𝓰𝓮 𝓸𝓻 𝓛𝓸𝓿𝓮, 𝓜𝓻. 𝓒𝓔𝓞?" von 𝓐𝓷𝓳𝓪 𝓛𝓪𝓷𝓰𝓻𝓸𝓬𝓴

Cover: dp

𝕀𝕟𝕙𝕒𝕝𝕥

Gerate niemals ins Visier eines mächtigen CEOs, vor allem, wenn dieser eine offene Rechnung mit deinem Bruder hat: Fail!
Lass dich nicht von seinen Vaterqualitäten blenden: Fail!
Verliebe dich niemals in den Feind: Fail!

Lucy
Während meines Besuches in Edinburgh gerate ich mit Landon Cavendish, Inhaber einer luxuriösen Hotelkette, aneinander.
Ein halbes Jahr später steht dieser Multimillionär auf meiner Pferderanch und will mit seiner Tochter an einer Reittour teilnehmen. Obwohl ich misstrauisch bin und nicht an Zufälle glaube, werden meine Knie jedes Mal weich, sobald Landon mich mit seinen verheißungsvollen Blicken bedenkt. Aber falls er glaubt, dass ich auf seine Machomasche hereinfalle, täuscht er sich, denn er ist und bleibt ein Idiot, da hilft ihm sein gutes Aussehen auch nicht weiter.

Landon
Obwohl ich alleinerziehender Vater bin, interessiert mich an Frauen nur eins. Unverbindlicher Sex. Als ich auf Lucy treffe, weckt sie gleich mein Interesse. Leider ist sie die Schwester meines Erzfeindes Aaron und ich hake sie ab. Bis ich einen Racheplan schmiede, für den ich Lucy benutze. Denn Aaron hat eine Schwachstelle. Seine Schwestern. Endlich sehe ich einen Weg, mich an ihm zu rächen. Nur mit einem habe ich nicht gerechnet. Dass Lucy das Herz meiner Tochter gewinnt und mir selbst mehr bedeutet, als ich mir eingestehen möchte. Was wird am Ende siegen: Hass oder Liebe?

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Der Erzählstil der Autorin ist schlicht und unkompliziert, was die Geschichte zwar leicht zugänglich macht, aber auch wenig Raum für literarische Raffinesse lässt. Die bisweilen vulgäre Sprache empfand ich als nicht immer passend zum Gesamtton der Erzählung.

Die Geschichte von "Revenge or Love, Mr. CEO?" plätschert angenehm dahin, ohne jedoch einen wirklichen Sog zu entwickeln, der mich als Leser vollends in seinen Bann gezogen hätte. 

Die Handlung an sich ist nett und bietet für mich als absoluter Romance-Leser wenig Neues. Die Emotionen sind leider auch etwas auf der Strecke geblieben und konnten mich nicht mitreißen. 
Auch wirkten die Hintergründe und das Verhalten von Sydneys Mutter auf mich wenig glaubwürdig, was das Lesevergnügen etwas trübte.

Besonders die kleine Sydney konnte mein Herz im Sturm erobern. Auch die Schilderungen des Lebens auf dem Pferdehof und der Ferienbetrieb haben mir gut gefallen und eine idyllische Atmosphäre geschaffen. 

Mit Landon tat ich mich zunächst schwer. Seine unsympathische Art und sein oft unbegreifliches Verhalten führten bei mir mehr als nur einmal zu Kopfschütteln. Positiv hervorzuheben ist jedoch seine deutliche und nachvollziehbare Charakterentwicklung im Laufe der Geschichte. Lucy hingegen blieb für mich eine eher blasse und belanglose Figur, während Anna fast schon zu perfekt gezeichnet wirkte.

"Revenge or Love, Mr. CEO?" ist eine nette und unaufgeregte Lektüre, die vor allem durch die liebenswerte Figur der Sydney und die idyllischen Szenen auf dem Pferdehof punktet. Während die Geschichte insgesamt eher gemächlich voranschreitet und einige Aspekte der Handlung sowie einzelne Charaktere Schwächen aufweisen, bietet sie dennoch unterhaltsame Lese/Hörstunden. 
Ich bin deenoch gespannt, wie die Reihe mit den Geschichten der Geschwister weitergeht.

𝔽𝕒𝕫𝕚𝕥

"Revenge or Love, Mr. CEO?" ist eine nette Geschichte mit Entwicklungspotenzial.
★★★
3,5 von 5 Sternen

Sonntag, 20. April 2025

𝓡𝓮𝔃𝓮𝓷𝓼𝓲𝓸𝓷 zu "𝓓𝓪𝓼 𝓔𝓻𝓫𝓮 𝓿𝓸𝓷 𝓐𝓫𝓫𝓲𝓷𝓰𝓽𝓸𝓷 𝓗𝓪𝓵𝓵" von 𝓔𝓼𝓽𝓮𝓻 𝓓. 𝓙𝓸𝓷𝓮𝓼 𝓾𝓷𝓭 𝓚𝓪𝓽𝓱𝓮𝓻𝓲𝓷𝓮 𝓒𝓸𝓵𝓵𝓲𝓷𝓼

Cover: dp

𝕀𝕟𝕙𝕒𝕝𝕥

Ein Fluch, der die Jahrhunderte überdauert und eine Liebe, die alles verändern könnte
Der mitreißende Liebesroman über Verlust, Hoffnung und Familiengeheimnisse

England, 1895: Die Bedienstete Gemma und der adlige Andrew träumen von einer gemeinsamen Zukunft. Doch unter dem Druck seiner Familie wählt Andrew eine standesgemäße Ehe und zerstört damit nicht nur Gemmas Herz. In ihrer Verzweiflung ruft Gemmas Mutter einen Fluch aus, der Andrew und seine Nachkommen über Generationen hinweg überschatten wird …

Gegenwart: Elisa erfährt von dem Fluch, der jede Ehe in ihrer Familie auf tragische Weise enden ließ. Als ihre Schwester heiraten will, setzt Elisa alles daran, sie zu warnen – doch niemand glaubt ihr. Während sie nach der Wahrheit sucht, begegnet sie Daniels geheimnisvollem Cousin, der mehr zu wissen scheint, als er zugibt. Kann Elisa den jahrhundertealten Fluch brechen und ihre eigene Chance auf Liebe finden?

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Die beiden Autorinnen präsentieren einen überaus angenehmen und zugänglichen Schreibstil. Mühelos gleiten die Leser durch die Seiten, denn der Ton variiert gekonnt zwischen zeitgemäß und den jeweiligen Epochen angepasst, wobei er stets locker, leicht, schnell und flüssig bleibt. Der Einstieg in die Geschichte gelingt unmittelbar, man findet sich sofort im Geschehen wieder.

Besonders angetan hat mich die durchdachte Handlung mit ihren vielschichtigen Verläufen und raffinierten Zusammenhängen. Die Erzählung entfaltet sich auf verschiedenen Zeitebenen, beginnend im Jahr 1895 mit der berührenden und zugleich erschütternden Geschichte des Dienstmädchens Gemma. Ihre unglückliche Liebe zum Earl, die in einer Schwangerschaft endet, gefolgt von seinem gebrochenen Eheversprechen und weiteren tragischen Ereignissen, bildet den Ausgangspunkt für einen Fluch, der auf dem Earl und seinen männlichen Nachkommen lastet. Gemmas Schicksal hat mich tief berührt und eine deutliche Wut auf den adeligen Verräter und seine Familie hervorgerufen. Die historischen Umstände und Gepflogenheiten der damaligen Zeit sind dabei akribisch recherchiert und überzeugend realistisch dargestellt.

Im Jahr 2008 wird die junge Elisa mit der Existenz dieses Familienfluchs konfrontiert, den ihre Mutter jedoch als Aberglauben abtut, obwohl die Anzeichen unübersehbar sind. Als 2018 die Hochzeit ihrer Schwester Katja bevorsteht, setzt Elisa alles daran, diese zu verhindern. Katja ahnt nichts von dem Fluch, und aus Angst vor Unglauben greift Elisa zu Intrigen, während sie gleichzeitig in alten Dokumenten nach der Wahrheit und einem Weg zur Aufhebung des Fluches sucht. Diese Nachforschungen führen zu einigen amüsanten und unterhaltsamen Szenen, die die ernste Thematik gekonnt auflockern.

Ich schätze Geschichten, die von alten Flüchen handeln und ihre Wurzeln in der Vergangenheit haben, sehr. Hier zieht sich der Fluch durch Jahrzehnte und Jahrhunderte und mündet schließlich in der Gegenwart in der Liebesbeziehung zwischen Katja und Daniel. Die zentrale Frage ist, ob es Elisa gelingen wird, die Umstände, die zur Entstehung des Fluches führten, aufzuklären und somit das Glück ihrer Schwester zu retten. Alles ist auf faszinierende Weise miteinander verbunden und führt zu einem stimmigen und runden Ende. Lediglich ein paar zusätzliche Seiten am Schluss hätten mir einen noch tieferen Einblick in Elisas weiteres Schicksal ermöglicht.

Die Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet, wirken plastisch und lebendig. Sowohl die Figuren der Gegenwart als auch die der Vergangenheit standen mir deutlich vor Augen. Allerdings tat ich mich mit Elisa aufgrund ihrer Sturheit und Verbohrtheit nicht immer leicht. Hätte sie früher mit der Wahrheit herausgerückt, wären viele Konflikte vermeidbar gewesen. Ihre anfängliche Unfreundlichkeit und mangelnde Sympathie stellten eine kleine Herausforderung dar.

Dennoch hat mir das Buch eine sehr schöne und angenehme Lesezeit beschert und mich ausgezeichnet unterhalten. Ich habe die Geschichte des Fluches der Familie Abbington mit großem Interesse verfolgt und mich sowohl in den historischen als auch in den gegenwärtigen Handlungssträngen wohlgefühlt.

𝔽𝕒𝕫𝕚𝕥

"Das Erbe von Abbington Hall" ist eine spannende und wunderschöne Geschichte, die eine fast perfekte Kombination darstellt. Eine Leseempfehlung für alle, die fesselnde Familiendramen mit einem Hauch von Mystik und historischen Elementen lieben.
★★★★
4 von 5 Sternen

Montag, 14. April 2025

𝓡𝓮𝔃𝓮𝓷𝓼𝓲𝓸𝓷 zu "𝓓𝓪𝓼 𝓥𝓮𝓻𝓶ä𝓬𝓱𝓽𝓷𝓲𝓼 𝓭𝓮𝓻 𝓜𝓬𝓑𝓻𝓲𝓰𝓱𝓽𝓼" von 𝓣𝓱𝓸𝓶𝓪𝓼 𝓣𝓲𝓹𝓹𝓷𝓮𝓻

Cover: dp

𝕀𝕟𝕙𝕒𝕝𝕥

Ein ehrwürdiges Anwesen, ein rätselhafter Besitzer und eine geheimnisvolle Vergangenheit
Das spannende Familiengeheimnis mit zwei Zeitebenen von Thomas Tippner

Um einer Beziehungskrise zu entfliehen stürzt sich die Journalistin Lindsey auf eine ungewöhnliche Reportage: Sie soll über das mysteriöse McBright-Anwesen in Cumbria schreiben. Schon kurz nach ihrer Ankunft ereignen sich merkwürdige Dinge und ihr wird klar, dass der Hausherr Edward McBright Geheimnisse hat. Auf der Suche nach der Wahrheit stößt Lindsey auf eine geheimnisvolle Gruft, über die Edward eisern schweigt. Während sie immer tiefer in die düstere Familiengeschichte eintaucht, beginnen zarte Gefühle zwischen den beiden zu wachsen. Doch warum distanziert sich Edward, obwohl er ihr gleichzeitig so nah ist? Und stimmen die rätselhaften Nachrichten, laut denen auf dem Anwesen Menschen spurlos verschwunden sind? Lindsey ist entschlossen, die Wahrheit ans Licht zu bringen und stößt dabei auf Geheimnisse, die besser verborgen geblieben wären …

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"Das Vermächtnis der McBrights" von Thomas Tippner fesselte mich von der ersten bis zur letzten Seite. Der angenehme und flüssige Schreibstil macht das Lesen zu einem wahren Vergnügen. 

Besonders hervorzuheben sind die gut ausgearbeiteten und vielseitigen Charaktere, allen voran der mysteriöse Edward, dessen Familiengeschichte durch geschickt eingebaute Rückblicke enthüllt wird.

Das Buch zieht den Leser unweigerlich in seinen Bann, denn die durchgehende Spannung wird von einem fesselnden Familiengeheimnis getragen, dessen Enthüllung man entgegenfiebert. Man wird in einen mitreißenden Strudel aus familiären Verwicklungen und verborgenen Wahrheiten gezogen.

Persönlich hätte ich mir gewünscht, dass die Liebesgeschichte zwischen Edward und Lindsey mehr Raum zur Entfaltung bekommen hätte. Die Geschwindigkeit, mit der sich ihre Gefühle entwickelten, wirkte auf mich etwas unnatürlich, da die positiven Interaktionen zwischen ihnen für mein Empfinden zu kurz kamen, um eine tiefere emotionale Verbindung zu begründen.

𝔽𝕒𝕫𝕚𝕥

Die Geschichte ist durchgehend spannend und ein mitreißendes Familiengeheimnis. 
★★★★
4 von 5 Sternen

Freitag, 11. April 2025

𝓡𝓮𝔃𝓮𝓷𝓼𝓲𝓸𝓷 zu "𝓓𝓪𝓼 𝓢𝓽𝓮𝓻𝓷𝓫𝓲𝓵𝓭 𝓭𝓮𝓼 𝓐𝓵𝓬𝓱𝓮𝓶𝓲𝓼𝓽𝓮𝓷" von 𝓚𝓪𝓽𝓳𝓪 𝓢𝓮𝓰𝓲𝓷

Cover: Sternensand Verlag

𝕀𝕟𝕙𝕒𝕝𝕥

Diebin Leia soll für die geheimnisvolle Babette herausfinden, ob ein ›alter Geschäftsfreund‹ etwas gegen sie in der Hand hat. Das führt die selbst ernannte Wiederbeschafferin zurück an den Ort, an dem auch die Geschichte ihrer Auftraggeberin vor Jahrhunderten begann, und sie kommt Babettes Geheimnis der Unsterblichkeit auf die Spur. Deren Vergangenheit ist ein wahres Kaleidoskop aus Reichtum, Wissen, Intrigen am Hof von Versailles, Liebe, Verschwörungen und Verlusten. Alles unter den Machenschaften einer Assassinenverbindung, in deren Festung sich Leia jetzt Jahrhunderte später schleichen soll. Dabei rückt das letzte Geheimnis des Grafen de Saint Germain immer stärker in den Fokus. Denn sein uraltes Vermächtnis, das tief in der persischen Wüste verborgen liegt, wird auch Leias Schicksal besiegeln und untrennbar mit jenem von Babette verweben.

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Dies ist der zweite Band der Reihe "Das Sternbild des Alchemisten". Der Wiedereinstieg in die Reihe ist mir relativ leicht gefallen, obwohl zwischen den Bänden fast ein Jahr Zeit vergangen ist. Aber es gibt immer wieder Hinweise auf die vorherigen Ereignisse, die meine Erinnerung zurückgeholt haben. Der Schreibstil ist locker und leicht, schlicht und einfach, schnell und flüssig zu lesen.

Die Handlung und deren Verlauf haben mir sehr gut gefallen. Ich fand das Thema Unsterblichkeit und die Geschichte rund um den Grafen Saint Germain sehr interessant, da ich auch schon einiges über ihn und die Legenden rund um seine Person, gehört habe. 

Die Story spielt auf verschiedenen Zeitebenen. Wir kehren immer wieder zurück in das 18. Jahrhundert und erleben dort die Geschichte von Babette und dem geheimnisvollen Grafen von Saint German. Mir haben die Rückblicke sehr gut gefallen, die Ursprünge, die den heutigen Handlungen vorausgeht, waren interessant und spannend und haben ein ganz besonderes Licht auf die Ereignisse, die Intrigen, den Hunger nach Macht und den Wunsch nach Unsterblichkeit geworfen.

Aber auch Leias spannende Abenteuerreise konnte mich packen, ich habe mit ihr gefiebert und gehofft. Leia mochte ich unheimlich gerne. Sie jagt ihrem Traum, ihrer Hoffnung auf Heilung weiter hinterher. 

Viele Wendungen haben die Geschichte immer wieder in eine andere Richtung gelenkt. Ich wusste nie, wer ist Feind, wer ist Freund. wer ist der Verräter. Ein sehr geschickter und gerissener Plot, der mich hat straucheln, hoffen und bangen lassen. Ich habe viel hin und her gerätselt. Eine sehr spannende Geschichte, die mich von der ersten Seite an in Atem gehalten hat.

Eine emotionale Achterbahnfahrt, die von den Höhen der Hoffnung und den Tiefen der Verzweiflung erzählt, von der Zerbrechlichkeit des Vertrauens und der Bitterkeit des Verrats, und von der verlockenden, aber gefährlichen Vision der Unsterblichkeit. Eine Geschichte voller innerer Zerrissenheit, in der Gier und Macht miteinander ringen, während die Protagonisten dem Traum von Unsterblichkeit und ewiger Jugend nachjagen.

Am Ende bleibt auch bei Teil 2 Handlungsspielraum für eine Fortsetzung, die Weichen sind zumindest gestellt, es gibt noch offene Fragen und Handlungsstränge, die mich auf eine weitere Geschichte von Leia hoffen lassen. 

𝔽𝕒𝕫𝕚𝕥

Eine spannende und packende Geschichte voller Wendungen, die die Grenzen zwischen Hoffnung und Verzweiflung, Vertrauen und Verrat, Macht und Gier auslotet, in dunkle Geheimnisse einweiht und einen faszinierenden Blick auf den uralten Traum von Unsterblichkeit und ewiger Jugend wirft.
★★★★★
5 von 5 Sternen

𝓡𝓮𝔃𝓮𝓷𝓼𝓲𝓸𝓷 zu "𝓓𝓲𝓮 𝔃𝔀ö𝓵𝓯 𝓢𝓬𝓱𝓪𝓽𝓽𝓮𝓷" von 𝓢𝓽𝓾𝓪𝓻𝓽 𝓝𝓮𝓿𝓲𝓵𝓵𝓮

Cover: dp

𝕀𝕟𝕙𝕒𝕝𝕥

Ein Serienmörder auf der Flucht vor seinen getöteten Opfern
Der fesselnde Kriminalthriller vor der atmosphärischen Kulisse Irlands

Zwölf Jahre hat Gerry Fegan im Gefängnis gesessen – für Morde, die ihm als Anhänger der IRA befohlen wurden. Jetzt ist er frei, in einem Irland das ihm völlig fremd ist. Doch seine Vergangenheit lässt ihn nicht los. Jede Nacht erscheinen ihm die Geister jener, die er damals ermordete – unschuldige Männer, Frauen und Kinder. Sie fordern Vergeltung. Sie wollen, dass er die tötet, die ihn damals zum Morden gezwungen haben.

Sein erstes Opfer ist ein alter Freund und mittlerweile mächtiger Politiker. Als dieser tot aufgefunden wird, bricht in Belfast Unruhe aus. Wer steckt hinter dem brutalen Mord? Wer zieht im Verborgenen die Fäden? Während Fegan Jagd auf seine ehemaligen Auftraggeber macht, kommt ihm die Polizei gefährlich nahe – und auch jene, die alles tun würden, um die Vergangenheit ruhen zu lassen. Doch Fegan hat nichts mehr zu verlieren – und noch elf Opfer, die nach Gerechtigkeit verlangen.

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Die 12 Schatten", der Auftakt zu Stuart Nevilles "Ein Jack Lennon Thriller", entführt in das atmosphärisch dichte und düstere Irland, wo alte Schuld auf moderne Politik trifft. Im Zentrum steht Gerry Fegan, ein ehemaliger IRA-Killer, der nach zwölf Jahren Haft von den Geistern seiner Opfer heimgesucht wird. Diese fordern Rache – nicht an ihm, sondern an denen, die ihn zum Töten anstifteten.

Der lebendige und bildhafte Schreibstil Nevilles fängt die irische Kulisse eindrücklich ein. Besonders gelungen ist die Verbindung von realistischem Politthriller und mystischen Elementen, wobei die Geister der Opfer der Geschichte eine beklemmende psychologische Tiefe verleihen.

Der Autor erschafft mit Fegan eine ambivalente Figur, Täter und Opfer zugleich, dessen Vergangenheit ihn unerbittlich verfolgt. Seine Suche nach Gerechtigkeit oder innerem Frieden führt zu einer blutigen Eskalation, die das fragile Gleichgewicht Belfasts erschüttert und offenbart, dass die Vergangenheit weder für Fegan noch für die heutigen Machthaber leicht zu begraben ist.

Obwohl der Plot gut konstruiert und die Charaktere überzeugend sind, empfand ich die politischen Aspekte als sehr dominant und die mystischen Elemente an manchen Stellen als zu fantastisch. Diese beiden Aspekte haben für mich nicht ganz zusammengepasst. 

𝔽𝕒𝕫𝕚𝕥

Ein atmosphärisch dichter Thriller, der die düstere Seite Irlands, die Last der Vergangenheit und eine tragische Figur eindrücklich vereint. Die Mischung aus Politthriller und Mystik ist speziell, wobei die politischen Aspekte für meinen Geschmack viel zu stark im Vordergrund standen.
★★
2,5 von 5 Sternen

Sonntag, 6. April 2025

𝓡𝓮𝔃𝓮𝓷𝓼𝓲𝓸𝓷 zu "𝓣𝓮𝓮𝓼𝓽𝓾𝓷𝓭𝓮 𝓶𝓲𝓽 𝓣𝓸𝓭𝓮𝓼𝓯𝓸𝓵𝓰𝓮 (𝓒𝓱𝓪𝓻𝓵𝓲𝓮 𝓚𝓲𝓷𝓰𝓼𝓵𝓮𝔂 𝓮𝓻𝓶𝓲𝓽𝓽𝓮𝓵𝓽 1)" von 𝓜𝓲𝓬𝓱𝓮𝓵𝓮 𝓟𝓪𝓻𝓲𝔃𝓪 𝓦𝓪𝓬𝓮𝓴

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𝕀𝕟𝕙𝕒𝕝𝕥

Ein tödliches Geschenk, eine verzweifelte Ehefrau – und ein dunkles Geheimnis
Teemischerin Charlie Kingsley setzt in diesem Cozy Crime Auftakt der USA Today Bestsellerautorin Michele Pariza Wacek alles daran, die Wahrheit ans Licht zubringen

Charlie Kingsley ist in Redemption, einem beschaulichen Dorf in Wisconsin, als Teemischerin mit einem Händchen für ungewöhnliche Lösungen bekannt. Doch manche Probleme lassen sich nicht mit einem heißen Aufguss lösen. Als nämlich wenige Wochen vor Weihnachten die hochschwangere Courtney verzweifelt an Charlies Tür klopft, scheint es zunächst nur um eine treulose Liebe zu gehen: Ihr Mann soll sie betrügen, und Courtney sucht Rat. Doch als Charlie erklärt, dass es bei ihr weder Liebestränke noch Wunderlösungen gibt, fragt Courtney halb im Scherz nach Gift.
Kurz darauf ist Courtneys Mann tot – tatsächlich vergiftet. Die Polizei ist sicher, dass Courtney die Mörderin ist. Doch war sie es wirklich? Oder versucht jemand, ihr die Tat anzuhängen? Charlie kann das Rätsel nicht ruhen lassen und beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Doch je mehr sie über das Leben des Opfers und dessen dunkle Geheimnisse herausfindet, desto gefährlicher wird ihre Suche nach dem wahren Mörder …

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"Teestunde mit Todesfolge" von Michele Pariza Wacek ist mein erstes Buch der Autorin und entpuppte sich direkt als eine äußerst positive Leseerfahrung. 
Dieser Cozy Crime-Roman entführt den Leser in eine charmante Welt, die durch ein wunderbar gelungenes Setting besticht. Die Atmosphäre ist von Beginn an einnehmend, und man fühlt sich sogleich in die kleine, beschauliche Gemeinschaft versetzt, in der sich die tödlichen Ereignisse abspielen.

Der angenehme und unaufdringliche Schreibstil der Autorin trägt maßgeblich dazu bei, dass ich  mühelos in die Geschichte eintauchen konnte. Die Worte fließen sanft dahin, ohne dabei die Spannung zu vernachlässigen. Im Gegenteil, die Handlung ist durchzogen von einer subtilen, aber stetig präsenten Spannung, die den Leser Seite um Seite weiterlesen lässt. Besonders hervorzuheben sind die unerwarteten Wendungen, die immer wieder für Überraschungen sorgen und das Miträtseln zu einem wahren Vergnügen machen. Die Auflösung des Falls war keineswegs vorhersehbar, und ich musste bis zum Schluss angestrengt überlegen, wer denn nun tatsächlich hinter dem heimtückischen Giftmord stecken mochte.

Im Zentrum der Erzählung steht Charlie Kingsley, eine Protagonistin, die mir auf Anhieb sympathisch war. Ihre liebenswerte Art und ihr besonderes Gespür sowohl für verborgene Geheimnisse als auch für die feinen Nuancen verschiedenster Teesorten machen sie zu einer faszinierenden Figur, der man gerne durch die Geschichte folgt. Auch die Nebencharaktere, insbesondere Pat, haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Obwohl ich mir an manchen Stellen etwas mehr Hintergrundinformationen und eine tiefere Ausleuchtung ihrer Persönlichkeiten gewünscht hätte, trugen sie auf ihre Weise zur Lebendigkeit der Geschichte bei und ergänzten Charlies Ermittlungen auf interessante Weise.

Die Entwicklung der Handlung empfand ich als sehr gelungen. Die Autorin nimmt sich die Zeit, die Geschichte angemessen voranzutreiben, ohne dabei in unnötige Längen zu verfallen oder zu schnell voranzupreschen. Die Spannung steigert sich kontinuierlich, und die verschiedenen Handlungsstränge werden gekonnt miteinander verwoben. 
"Teestunde mit Todesfolge" ist für mich als ein wahrer Pageturner, ein Buch, das ich kaum aus der Hand legen konnte, weil ich unbedingt wissen wollte, wie sich die Ereignisse weiterentwickeln und wer am Ende als Täter entlarvt wird. Ich habe das Buch in einem Rutsch verschlungen.

Abschließend lässt sich sagen, dass "Teestunde mit Todesfolge" ein rundum gelungener Cozy Crime-Roman ist, der alle Erwartungen an dieses Genre erfüllt und sogar übertrifft. 

𝔽𝕒𝕫𝕚𝕥

Das charmante Setting, der angenehme Schreibstil, die sympathischen Charaktere und die spannende, unvorhersehbare Handlung machen dieses Buch zu einem wahren Lesegenuss.
★★★★★
5 von 5 Sterne

Mittwoch, 2. April 2025

𝓡𝓮𝔃𝓮𝓷𝓼𝓲𝓸𝓷 zu "𝓖𝓵ü𝓬𝓴𝓼𝓶𝓸𝓶𝓮𝓷𝓽𝓮 𝓲𝓶 𝓗𝓸𝓽𝓮𝓵 𝓪𝓶 𝓜𝓮𝓮𝓻" von 𝓚𝓪𝓽𝓲𝓮 𝓜. 𝓑𝓮𝓷𝓷𝓮𝓽𝓽

Cover: dp

𝕀𝕟𝕙𝕒𝕝𝕥

Das kleine Traumhotel, das gebrochene Herzen heilt
Ein mitreißender Liebesroman über Neuanfänge zwischen den Lavendelfeldern der Provence

Monas On-Off-Beziehung bringt sie an ihre Grenzen. Um Abstand zu gewinnen, flüchtet sie zu ihrer besten Freundin Nila, die ihr Glück in der Provence gefunden hat. Ehe Mona sich versieht, übernimmt sie die Verantwortung für Nilas kleines Hotel, da ihre Freundin wegen einer dringenden Familienangelegenheit nach Italien abreist. Unterstützung findet Mona bei dem attraktiven Laurence, der als Koch kulinarische Köstlichkeiten zaubert, aber eher deren Rezepte preisgibt als etwas von sich. Dennoch entsteht schnell eine seltsame Vertrautheit zwischen den beiden. Mona hat nichts dagegen, solange ihr Herz unberührt bleibt, denn das lässt sie sich nicht noch einmal brechen. Oder ist es dafür bereits zu spät?

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Mit ihrem Roman „Glücksmomente im Hotel am Meer“ entführt uns die Autorin in die sonnenverwöhnte und farbenprächtige Provence, deren malerische Landschaft sie mit ihrem lebendigen und detailreichen Schreibstil auf wunderbare Weise zum Leben erweckt. Schon beim Lesen der ersten Seiten hatte ich das Gefühl, die warmen Farben der Lavendelfelder vor Augen zu haben und den Duft der provenzalischen Kräuter in der Nase zu spüren. Auch das kleine, charmante Hotel am Meer, das den Mittelpunkt der Geschichte bildet, wurde so anschaulich beschrieben, dass ich es mir bis ins kleinste Detail vorstellen konnte.

Bedauerlicherweise gelang es mir jedoch nicht vollständig, eine tiefergehende Verbindung zu den Figuren aufzubauen. Obwohl ihre Handlungen nachvollziehbar waren, blieben sie für mich emotional etwas distanziert, sodass ich ihre Freuden und Sorgen nicht so intensiv miterleben konnte, wie ich es mir gewünscht hätte. Es fehlte mir ein wenig an innerer Tiefe und Komplexität, um wirklich mit ihnen mitzufühlen und ihre Motivationen vollständig zu erfassen.

Auch der Fluss der Handlung wies stellenweise einige Passagen auf, in denen die Geschichte etwas an Tempo verlor und sich die Ereignisse leicht in die Länge zogen. An manchen Punkten wirkte die Entwicklung der Geschichte zudem ein wenig konstruiert, als ob die Autorin bestimmte Wendungen erzwingen wollte, anstatt sie organisch aus den Charakteren und der Situation entstehen zu lassen.

Nichtsdestotrotz bot „Glücksmomente im Hotel am Meer“ insgesamt eine angenehme und kurzweilige Unterhaltung. Der Roman eignet sich gut, um für einige Stunden in eine andere Welt einzutauchen und die Seele baumeln zu lassen. Er ist ein unaufgeregter Urlaubsroman, der das Flair der Provence auf sanfte Weise vermittelt und für entspannte Lesestunden sorgt, auch wenn er mich emotional nicht vollständig mitreißen konnte.

𝔽𝕒𝕫𝕚𝕥

Trotz kleinerer Schwächen ein unterhaltsamer Ausflug in die Provence.
★★★
3,5 von 5 Sterne